Wolfswelpe starb an Parvovirose-Infizierung

Dresdner Heide: Drei weitere Welpen sind wahrscheinlich ebenfalls mit der hoch ansteckenden Viruserkrankung Parvovirose infiziert. Bitte an Spaziergänger und Pilzsucher, den Lebensraum der Wildtiere nicht zu beunruhigen.

Ein Wolfswelpe hinter einem Baumstamm. (Symbolbild: iSTock/JohnPitcher)
Ein Wolfswelpe hinter einem Baumstamm. (Symbolbild: iSTock/JohnPitcher)

Am Donnerstag, dem 3. August 2023, hatten Waldarbeiter in der Dresdner Heide drei geschwächt wirkende Wolfswelpen gefunden und die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) über ihre Beobachtung informiert (wir berichteten).

Beim Eintreffen am Fundort flüchteten zwei der drei Welpen und zeigten damit ein arttypisches Verhalten. Der verbleibende männliche Welpe hingegen wirkte apathisch und unterentwickelt. Das Tier wurde zur Untersuchung zu einem Tierarzt gebracht, wo es in der Nacht zum Freitag (4. August 2023) verstarb.

Jetzt liegen, wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mitteilt, erste Ergebnisse der Untersuchung und aus dem intensivierten Vor-Ort-Monitoring vor:

Nachdem der gefundene Wolfswelpe in der Tierarztpraxis verstorben ist, wurde er zur weiteren Untersuchung an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) nach Berlin verbracht. Dort stellte man eine Parvovirose-Infizierung fest. Es handelt sich dabei um eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die mit Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall einhergeht und die insbesondere bei geschwächten Welpen leicht zum Tod führen kann.

Die Auswertung der Aufnahmen aus den Fotofallen ergab, dass sich neben dem verstorbenen Welpen mindestens drei weitere Welpen im Gebiet aufgehalten haben. Zuletzt konnte am Montag, dem 14. August 2023, ein einzelner Welpe nachgewiesen werden. Der Verbleib der anderen beiden Jungtiere ist bislang unklar. Es ist aber davon auszugehen, dass auch diese Welpen an Parvovirose erkrankt sind.

Währenddessen wurden auch die Elterntiere regelmäßig in der Umgebung des Fundortes nachgewiesen. Beide waren offenbar bemüht, den Nachwuchs mit herangebrachter Nahrung zu versorgen.

Spaziergänger und insbesondere Pilzsucher in Feld und Wald werden vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie weiterhin gebeten, in der Setz- und Aufzuchtzeit den Lebensraum der Wildtiere nicht zu beunruhigen und Wildtiere wie unter anderem den Wolf in dieser Zeit nicht zu stören. Hundehalter werden gebeten, den Impfstatus ihrer Hunde zu überprüfen und diese an der Leine zu führen.