Auslandsjagd: Deutsche Jäger zeigen starke soziale Verantwortung und unterstützen lokale Gemeinschaften

Deutsche Jäger sind mehrheitlich gerne bereit mehr für eine Jagdreise ins Ausland zu bezahlen, wenn die Lokalbevölkerung davon profitiert

Umfrage zeigt: Die Bereitschaft deutscher Jäger zur Unterstützung der Lokalbevölkerung ist besonders groß. (Symbolbild: Pfüderi auf Pixabay)
Umfrage zeigt: Die Bereitschaft deutscher Jäger zur Unterstützung der Lokalbevölkerung ist besonders groß. (Symbolbild: Pfüderi auf Pixabay)

Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Internationalen Jagdrats (CIC) in Deutschland und des Deutschen Jagdverbands (DJV) offenbart die hohe soziale Einsatzbereitschaft deutscher Jägerinnen und Jäger bei Jagdreisen ins Ausland. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Jäger bereit ist, mehr für ihre Jagdreisen auszugeben, wenn dadurch die lokale Bevölkerung direkt profitiert.

Die Studie, realisiert vom unabhängigen Institut ErgoData, befragte knapp 1.600 Teilnehmer und fand heraus, dass 58 Prozent der deutschen Jäger mehr Geld für eine Jagdreise ausgeben, wenn die Einnahmen der lokalen Gemeinschaft zugutekommen. Diese Jäger investieren durchschnittlich zwischen 2.500 und 4.000 Euro für eine Jagdreise, die typischerweise ein bis zwei Wochen dauert, wobei fast jeder Fünfte bis zu 6.000 Euro investiert.

Osteuropäische Länder besonders gefragt

Vier von fünf Auslandsjäger sind Wiederholungstäter, haben also mindestens schon einmal eine Jagdreise unternommen. Die Jagdreiseziele liegen vor allem in Osteuropa (55 Prozent), in West-, Süd- und Mitteleuropa sowie auf den Britischen Inseln (54 Prozent) sowie in Afrika (52 Prozent). Unter den Reiseländern in Afrika ist Namibia (86 Prozent) das Land, in dem deutsche Jägerinnen und Jäger am häufigsten zu Gast sind. Die bevorzugten Jagdtiere sind Hirsch- und Schweineartige, Antilopen sowie Niederwild.

Über die individuellen Präferenzen hinaus betont die Umfrage die wichtige Rolle, die Jagdeinnahmen für die Erhaltung natürlicher Lebensräume spielen. In Afrika sichern nachhaltige und regulierte Jagdaktivitäten beispielsweise 30 bis 50 Prozent mehr Biotope für Wildtiere als alle Nationalparks zusammen. In Asien tragen Jagdeinnahmen zum Schutz der Lebensräume bedrohter Arten wie der Schraubenziege (Markhor) und des Riesenwildschafs (Argali) bei, was wiederum positive Auswirkungen auf die Population des seltenen Schneeleoparden hat.

Kritik an Auslandsjagd und die Perspektive der Jagdreiseländer

Trotz des positiven Beitrags zur Erhaltung der Biodiversität und der Unterstützung lokaler Gemeinschaften, sieht sich die Auslandsjagd mitunter Kritik und Forderungen nach einem Importstopp für Jagdtrophäen aus nachhaltiger, regulierter Jagd konfrontiert. Jagdreiseländer betrachten solche Forderungen häufig als neokolonialistische Einmischung.

Die Ergebnisse dieser Umfrage unterstreichen die Bedeutung der Jagd als Mittel zur Förderung des Naturschutzes und der sozioökonomischen Entwicklung in den Jagdreiseländern und zeigen, wie deutsche Jägerinnen und Jäger durch ihre Auslandsreisen einen wertvollen Beitrag auch für die lokale Bevölkerung leisten.