Wolfsrudel zerfleischt Hund und bedroht Besitzer

Präsident Fugatti: Wölfe sind „Problem der öffentlichen Sicherheit“ im Trentino

Wölfe an einem Riss (Symbolbild: iStock/RonaldWJansen)
Wölfe an einem Riss (Symbolbild: iStock/RonaldWJansen)

In der norditalienischen „Autonomen Provinz Trient“ kreiste am vergangenen Samstag (15.01.2022) ein Rudel Wölfe einen Mann ein, der seinen Hund beschützen wollte. „STOL, Nachrichten für Südtirol“ berichtet, dass zuvor bereits der zweite Hund des Mannes von den Wölfen gerissen worden war.

Gegen 16 Uhr unternahm der Skilehrer Martino Raineri einen Spaziergang mit seinen beiden Hunden. Die zwei Setter ließ er dabei in der Nähe der Hütte Seconda Posta bei Folgaria, einer kleinen Gemeinde im Trient (Südtirol), frei laufen, als er einen der beiden auf einmal vor Schmerzen aufheulen hörte. Als Raineri das Tier erreichte, war es um den Hund bereits geschehen. Setter „Teddy“ lag mit einer großen klaffenden Wunde im Bauchbereich tot auf dem Boden. Es waren sieben Wölfe, die sich immer noch im Nahbereich aufhielten und begannen den Skilehrer und seinen verbliebenen Hund, den der Mann jetzt nahe bei sich führte, um ihn zu schützen, einzukreisen.

STOL berichtet weiter, dass Raineri zuerst nur einen Freund anrief, um ihm die Lage zu schildern, doch als die Tiere nicht davon abließen ihn zu belauern, wählte er den Notruf. Kurz zuvor war ihm noch eine Familie mit einem kleinen Kind begegnet, die glücklicherweise ihren Weg von den Wölfen weg eingeschlagen hatte.

Ca. eine halbe Stunde dauerte diese dramatische Situation, bis ihm Forstbeamte, Helfer des Roten Kreuzes und der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr zu Hilfe kamen. Raineri stand unter Schock, der Akku seines Handys war fast leer und die Wölfe entfernten sich selbst jetzt noch nicht weit von der Stelle, an der sie Teddy getötet hatten.

Der Präsidenten der Autonomen Provinz Trient, Maurizio Fugatti, nahm kurz nachddem er von dem Vorfall Kenntniss erlangte, Kontakt mit der Familie Raineri auf und äußerte sich am vergangenen Mittwoch (19.01.2022) zu dem Vorfall. Er sowie die Landesrätin Giulia Zanotelli stellten klar, dass es so nicht weitergehen könne: „Im Trentino ist dies das erste Mal, dass es zu einem derartigen Angriff gekommen ist. Auch deshalb ist es entscheidend, den eingeschlagenen Weg bei der Wildbeobachtungsstelle Ispra und dem zuständigen Ministerium zu Ende zu gehen, um die Wölfe in unserem Gebiet besser kontrollieren und sie auch abschießen zu können, um Sicherheit zu garantieren“, werden Fugatti und Zanotelli zitiert.

Die Menschen in der Region sind verunsichert und haben Angst. Immer wieder würden Wölfe in unmittelbarer Nähe zum Menschen gesehen, wie z. B. beim Restaurant „La Cogola“ in Serrada, einem in dieser Gegend sehr beliebtem Ausflugsziel für Familien am Hochplateau, sowohl im Sommer als auch im Winter, heißt es.