Wolfsproblem: Kärnten lässt seine Risikowölfe schießen

Das österreichische Bundesland Kärnten verzeichnete vor gut einer Woche den fünften Wolfsabschuss. Acht Wölfe stehen noch auf der Abschussliste, doch manch einem ist das noch nicht genug.

Drei Wölfe. (Symbolbild: Angela)
Drei Wölfe. (Symbolbild: Angela)

Es war der zweite Wolfsabschuss in einer Woche und der fünfte insgesamt seit Inkrafttreten der Kärntner Wolfsverordnung, als am Sonntag (04.06.2023) gegen 21 Uhr im Bezirk Villach-Land ein Risikowolf erlegt wurde. Wie die Landwirtschaftskammer Kärnten mitteilt, sei das Tier nach mehrfachen Vergrämungsversuchen erneut in unmittelbarer Nähe von Menschen genutzten Gebäuden aufgetaucht, wo auch letztlich der Abschuss erfolgte.

Die Abschussmöglichkeit im betroffenen Gebiet, die ursprünglich bis zum 21.6. gegolten hätte, ist damit erloschen. Die Jagdausübungsberechtigten würden umgehend behördlich informiert, heißt es weiter und auch, dass in Kärnten der Abschuss noch acht weiterer Risikowölfe möglich ist.

Für ein wolfsfreies Kärnten

Manchen, wie Gerhard Neunegger, Kammerrat der „Freiheitlichen und Unabhängigen Bauernschaft“ geht das nicht weit genug. Er fordert den Abschuss aller Wölfe in Kärnten, berichtet ebenfalls die Landwirtschaftskammer. In einem Kommentar Neuneggers heißt es dort weiter: „Kaum ein Tag vergeht ohne neue Wolfssichtungen bzw. bestätigte Wolfsrisse. Allein im Jahre 2022 gab es in Kärnten knapp 400 bestätigte Wolfsrisse, und zusätzlich galten mehr als 450 Nutztiere als vermisst. Gleichzeitig stieg die Zahl der Wölfe in Kärnten auf insgesamt 27 Individuen. Damit ist einerseits die heimische Almwirtschaft, und andererseits sind Menschenleben in Gefahr. Daran ändern auch die aktuellen Abschüsse nichts, die Anzahl der Wölfe wächst doppelt so stark.“

Ein am 18. April 2023 eingebrachter Dringlichkeitsantrag, der den Abschussauftrag aller Wölfe in Kärnten forderte, wurde von der Mehrheitsfraktion abgelehnt. „Daraufhin haben wir erneut einen Antrag auf Abhaltung einer außerordentlichen Vollversammlung eingebracht, in der das Thema nochmals behandelt werden soll“, erklärt Gerhard Neunegger. Wir werden berichten, wenn sich in unserem Nachbarland in dieser Sache etwas Neues ergibt.