Wolfshybride mit neuer Analysemethode besser identifizieren

Neue Wolfshybride gefunden: Alte Wolfs-DNA-Proben wurden in Finnland mit neuer Analysemethode untersucht. Was würde wohl eine solche Untersuchung in Deutschland ans Licht bringen?

Neue Analysemethode für alte Wolfs-DNA-Proben. (Symbolgrafik: WikiImages/iStock/Cavan Images/mlz)
Neue Analysemethode für alte Wolfs-DNA-Proben. (Symbolgrafik: WikiImages/iStock/Cavan Images/mlz)

Das finnische Natural Resources Institute (Luke) hat alte Wolfs-DNA-Proben mit einer neuen Analysemethode untersucht, die Wolfshybriden gründlicher als zuvor identifiziert. Mit Erfolg, wie das Institut in einer Pressemeldung bekanntgab: Anhand des untersuchten Materials wurden drei neue Wolfshybriden identifiziert, die alle nicht mehr leben.

Erneute Testserie an alten Wolfs-DNA-Proben von 851 Wölfen

Das Natural Resources Institute entwickelt DNA-Analysemethoden, die bei Schätzungen der Wolfspopulation verwendet werden. Dazu werden alte DNA-Proben erneut untersucht. 2021 wurde ein neues Wolf-Hybrid-Panel das erste Mal angewandt, das Hunde- und Wolfskreuzungen gründlicher unterscheiden kann als die bisher verwendete Mikrosatellitenmethode.

Für die neuerliche Analyse wurden Wölfe ausgewählt, von denen die Wissenschaftler ausgegangen sind, dass diese noch leben. Zusätzlich wurden die Elterntiere analysiert, falls ihre Proben verfügbar waren.

So wurden Proben von insgesamt 851 Wölfe untersucht, die zwischen Januar 2016 und April 2022 gesammelt worden waren. Bei 91 Prozent der Proben war die Analyse erfolgreich. Die Wissenschaftler beabsichtigen aber, die fehlgeschlagenen Proben erneut zu analysieren.

In der neuen Analyse wurden drei neue Wolfshybride identifiziert

Die neue Methode wurde in internationaler Zusammenarbeit entwickelt, an der die finnische Universität Oulu beteiligt war. Das Natural Resources Institute und die Universität Oulu arbeiten seit langem bei der Erforschung großer Raubtiere zusammen.

„Die Methode wurde speziell entwickelt, um genetische Unterschiede zwischen Wölfen und Hunden zu identifizieren”, sagt Jouni Aspi, Professor an der Universität Oulu.

Die alte Analysemethode konnte Rückkreuzungen auf Wölfe in der zweiten oder dritten Generation nicht als Wolfshybriden identifizieren, weil sie dem Wolf genetisch so nahe stehen.”

Jouni Aspi, Professor an der Universität Oulu.

Bei der jetzt durchgeführten Analyse wurden drei neue Wolfshybriden gefunden: zwei in Raseborg und einer in Nystad. „Einer der identifizierten Wolfshybriden hatte Nachkommen mit einem Wolf, und einer der anderen identifizierten Wolfshybriden war einer dieser Nachkommen”, sagt Mia Valtonen, Fachforscherin am Natural Resources Institute.

„Wenn Wolfshybriden mit Wölfen gekreuzt werden, werden die Hundegene verdünnt. Die Gene des Hunde-Vorfahren werden zufällig an die Nachkommen in den folgenden Generationen weitergegeben. Als Ergebnis der zufälligen Vererbung können einige der Nachkommen genetisch wolfsähnlicher sein als andere. Gemäß dieser Analysemethode wurden die anderen Nachkommen des Hybriden, die Nachkommen hatten, als Wölfe identifiziert.“

Künftig können neue Wolfshybriden immer genauer und schneller identifiziert werden, da alle jährlichen Analysen bereits mit der neuen Methode durchgeführt werden.

Der Wolfshybrid ist eine invasive gebietsfremde Art in Finnland

Kreuzungen zwischen Wölfen und Hunden sind in Finnland sehr selten. Die Analysen identifizierten keinen einzigen Nachkommen eines Hundes und eines Wolfes, aber die Eltern der identifizierten Wolfshybriden waren ein Wolf und ein Wolfshybrid. Auch haben Feldbeobachtungen keine Paare gefunden, die aus einem Hund und einem Wolf bestehen, die gemeinsam ein Territorium beanspruchen.

Es ist wichtig, Kreuzungen zu identifizieren, um die genetische Reinheit der Wolfspopulation zu schützen

In Finnland wird der Wolfsmischling als invasive gebietsfremde Art eingestuft. Das Natural Resources Institute empfiehlt, Wolfshybriden aus der Wildnis zu entfernen, um die finnische Wolfspopulation gesund und lebensfähig zu erhalten.