Wolfshybrid tötet Baby

Im US-Bundesstaat Alabama tötete ein als Haustier gehaltener Wolfshybrid das drei Monate alte Baby einer Familie

Ein wolfsähnlicher Hund mit Halsband auf einem Feldweg. (Symbolbild: Alexandra Schmitt auf Pixabay)
Ein wolfsähnlicher Hund mit Halsband auf einem Feldweg. (Symbolbild: Alexandra Schmitt auf Pixabay)

Wie das Büro des Sheriffs von Shelby County mitteilt, starb ein erst drei Monate altes Kind, nachdem es von einem „Wolfshybriden“, der von der Familie des Babys als Haustier gehalten worden war, totgebissen wurde.

Gegen 12:45 Uhr am vergangenen Donnerstag (30.11.2023) ging beim Shelby County über den Notruf 911 die Meldung ein, dass es zu einem Tierangriff auf einen Säugling in einem Wohnhaus im Bereich der County Road 440 in Chelsea gekommen war.

Deputies und Tierschutzbeamte vom Shelby County sowie Feuerwehrleute aus Chelsea rückten sofort aus und brachten das schwer verletzte Kind im Krankenwagen mit Polizeieskorte in ein Krankenhaus.

Bei Ankunft im Krankenhaus wurde der Säugling aufgrund von Verletzungen, die mutmaßlich durch den Wolfshybrid verursacht worden swaren, für tot erklärt. Das Tier soll von der Familie des Säuglings als Haustier gehalten worden sein und wurde nach dem schrecklichen Vorfall wurde auf Antrag der Polizei noch am Tatort von einem Amtstierarzt eingeschläfert und zur weiteren Untersuchung in das Alabama State Diagnostics Laboratory in Auburn verbracht. Das Shelby County Sheriff’s Office untersuchte danach die genaueren Umstände, die zum Tod des Säuglings führten.

Wie „CNN“ weiter berichtet, war der Familie durchaus bewusst, dass es in der Abstammungslinie ihres Haustieres einen Wolf gegeben hat, bestätigte Lina Evans, Gerichtsmedizinerin aus Shelby County, am Samstag gegenüber CNN.

„Wir sind zutiefst traurig über dieses unglückliche und tragische Ereignis“, sagte Chelseas Bürgermeister Tony Picklesimer am Freitag in einer Erklärung. „Wir erheben die Familie und alle Betroffenen mit unseren tiefsten Gebeten und Gedanken.“

In weiteren Kommentaren gegenüber CNN stellte Picklesimer fest, dass Alabama, neben Nevada, North Carolina, and Wisconsin einer von nur vier Bundesstaaten ist, in denen der Besitz „exotischer Haustiere“ erlaubt ist.

Dass Wolfshybride, je „reinrassiger“ desto besser, beispielsweise in Russland sehr begehrt und auch weit verbreitet sind, ist hinlänglich bekannt. Wie das schwedische Jagdmedium „SvenskJakt“ unlängst berichtete, soll auch in Schweden das Interesse an diesen Wolf-Hund-Mischlingen in den letzten Jahren zugenommen haben, obwohl es in Schweden unter anderem verboten ist Wolfshybride zu züchten. Problematisch sei jedoch, dass dieses Gesetz durch Importe aus anderen Ländern umgangen werden kann.

Wolfshybride in Deutschland

In Deutschland gelten Wolfshybride einem Beitrag von „ARD alpha“ folgend, erst ab der fünften Generation als Hunde und unterliegen damit keiner artenschutzrechtlichen Regelung mehr. Nur deshalb sei die Haltung und Zucht von domestizierten Hybriden überhaupt erlaubt. Wolf-Hund-Mischlinge seien für Hundehalter – auch für erfahrene – sehr anspruchsvoll zu halten. Gerade solche Tiere mit hohem Wolfsanteil seien genauso menschenscheu wie Wölfe und reagierten deshalb oft sehr deutlich auf ungewohnte Reize, heißt es weiter.

Wie viele Wolfsmischlinge es in Deutschland gibt, ist nicht genau bekannt. Expertenschätzungen zufolge dürfte sich die Zahl zwischen 1000 und 2000 Tieren bewegen.