Umdenken der EU-Kommission bei Wolfsentnahmen: Schwedisches Wolfsmanagement beispielhaft

MdEP Dorfmann: „Die Kommission wird sich Ansuchen der Mitgliedstaaten um Wolfsentnahmen nicht mehr in den Weg stellen.“

Ein Wolf mit einer EU-Fahne. (Symbolbild: NoName_13/ambquinn)
Ein Wolf mit einer EU-Fahne. (Symbolbild: NoName_13/ambquinn)

Die EU-Kommission lehnt Wolfsentnahmen auf der Grundlage eines Managementplans nicht mehr grundsätzlich ab. Dies hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dem Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann gegenüber bestätigt.

Bei einem Treffen der Fraktion der Europäischen Volkspartei mit von der Leyen hatte der Europaparlamentarier die Frage des Wolfsmanagements aufgeworfen und die bisherige strikte Weigerung Brüssels kritisiert, Wölfe zu entnehmen. „Die Präsidentin hat geantwortet, dass sich die Einstellung der EU-Kommission zum Wolfsmanagement grundlegend geändert habe“, so Dorfmann. Es brauche einen Ausgleich zwischen den Interessen von Artenschutz und Biodiversität einerseits sowie der Landwirtschaft andererseits, so von der Leyen.

Das Ergebnis des Umdenkens sei, dass die EU-Kommission nun sehr viel flexibler sei. „Die Kommission wird sich auch Ansuchen der Mitgliedstaaten um Wolfsentnahmen nicht mehr in den Weg stellen“, so Dorfmann. Von der Leyen habe als Beispiel den Wolfsmanagementplan in Schweden genannt, in dem größere Entnahmen vorgesehen seien und der für die EU-Kommission in Ordnung sei. „In dieser Klarheit hat sich noch nie ein Mitglied der Kommission zu Wolfsentnahmen geäußert, schon gar nicht die Präsidentin selbst“, erklärt der Südtiroler Europaparlamentarier.

Für den Südtiroler Europaparlamentarier interessant ist zudem die Aussage von Präsidentin von der Leyen, dass nicht nur Pläne auf nationaler Ebene von der EU-Kommission berücksichtigt würden, sondern auch solche, die nur regionale Räume betreffen.

Die neue Ausrichtung gelte es nun zu nutzen, so Dorfmann: „Es ist höchst an der Zeit, vor diesem neuen Hintergrund Druck zu machen, dass Italien endlich einen vernünftigen Managementplan auf den Weg bringt, in dem auch Entnahmen vorgesehen sind.“

Für Herbert Dorfmann gibt es nun zwei Möglichkeiten: „Entweder es wird ein staatsweiter Managementplan erarbeitet oder nur einer für die Wolfspopulation in den Alpenregionen“, so der Europaparlamentarier. „Und danach geht es darum, diesen Plan von Brüssel schnellstmöglich absegnen zu lassen, damit ein vernünftiges Wolfsmanagement möglich wird.“

So wie Herbert Dormann als Südtiroler die Aussagen von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Italien und den Alpenraum bezieht, lässt sich dies auch auf Deutschland anwenden. Die Voraussetzungen für Wolfsentnahmen in der gesamten Europäischen Union sind also augenscheinlich gegeben. Jetzt bedarf es „nur noch“ einer zügigen nationalen Umsetzung!

Erstellt mit Materialien von https://www.herbert-dorfmann.eu/