Trentino: Problembär M90 ist tot

Im Trentino sorgt der Abschuss des als „Sonny“ bekannten Bären M90 für Aufsehen und Kontroversen. „Tierschützer“ kündigen Proteste an.

Ein Braunbär (Ursus arctos) im Fadenkreuz. (Symbolbild: iStock/Tadoma)
Ein Braunbär (Ursus arctos) im Fadenkreuz. (Symbolbild: iStock/Tadoma)

Trotz Funkhalsband, das der „Problembär“ M90 trug, gestaltete sich die Jagd auf das junge Bärenmännchen schwieriger als erwartet, wie „SüdtirolNEWS“ berichtet.

Ortung trotz Funkhalsband kompliziert

Die Ausstattung von „Sonny“ mit einem Funkhalsband ermöglichte zwar eine präzise Lokalisierung im Sechzig-Minuten-Takt, jedoch waren traditionelle Methoden wie Köder oder Fallen aufgrund seines untypischen Verhaltens und der Notwendigkeit, ein großes Gebiet abzudecken, nicht erfolgreich. Der junge Bär befand sich nämlich noch im „Wintermodus“, weshalb er nicht so viel Fraß wie üblich brauchte und somit die ihm dargebotenen Köder allesamt verschmähte. Die Entscheidung, zum Abschuss überzugehen, wurde nach zahlreichen erfolglosen Vergrämungsversuchen und einem Vorfall, bei dem „Sonny“ ein junges Paar verfolgte (wir berichteten), getroffen.

Trotz der Schwierigkeiten Sonny vor die Büchse zu bekommen, schafften es zwei Jäger trotzdem, und zwar noch am Tag der Freigabe, den Bären M90 zu erlegen.

Kontroverse um Bärenmanagement

Die Entscheidung, „Sonny“ zu entnehmen, stieß auf vehemente Kritik seitens des Tierschutzes. Tierschützer fordern eine Überarbeitung der Managementstrategien, um Konflikte zwischen Menschen und Bären zu minimieren und die Tiere vor einer zu starken Annäherung an besiedelte Gebiete zu bewahren. Der ehemalige Veterinär der Provinz Trient, Alessandro De Guelmi, betont die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen und einer effektiveren Abfallwirtschaft, um die Bären fernzuhalten. Vor dem Hintergrund der jetzt bereits erfolgten Entnahme, dem einzig nachhaltigen Mittel, kündigten mehrere Tierschutzorganisationen Proteste für das kommende Wochenende in Trient an.

Die Zukunft des Bärenmanagements

Der Abschuss von „Sonny“ wirft Fragen nach der Zukunft des Bärenmanagements in der Region auf. Während die Forstbehörden betonen, dass der Abschuss das letzte Mittel war, planen Tierschutzorganisationen Proteste und rechtliche Schritte gegen die derzeitige Praxis. Das Trentino steht somit vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Bevölkerung und dem Erhalt der Bärenpopulation zu finden.