Wallis: 27 Wölfe im Rahmen der proaktive Wolfsregulierung geschossen

Bilanz 2023/2024: Regulierung und Präsenz des Wolfs im Schweizer Kanton Wallis

Ein Wolf im Zwielicht. (Foto: ambquinn auf Pixabay)
Ein Wolf im Zwielicht. (Foto: ambquinn auf Pixabay)

Im Kanton Wallis wurde eine umfassende Bilanz über die Präsenz und Regulierung der Wolfspopulation gezogen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 71 Wölfe identifiziert, darunter 52 neue Individuen. Die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) zählte 13 Rudel, von denen zehn Nachwuchs hatten. Es kam zu 150 Angriffen auf Nutztiere, bei denen insgesamt 401 Tiere gerissen wurden.

Proaktive und reaktive Maßnahmen zur Wolfsregulierung

Mit der Einführung der neuen Jagd- und Schutzverordnung für wildlebende Säugetiere und Vögel (JSV) am 1. Dezember 2023 hat der Kanton Wallis die Möglichkeit, Wolfsbestände proaktiv zu regulieren. Bis Ende Januar 2024 wurden 27 Wölfe im Rahmen dieser proaktiven Regulierung erlegt. Die reaktive Regulierung sah vor, dass vier Wölfe nach Genehmigung durch den Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport (DSIS), Frédéric Favre, aufgrund von Konflikten erlegt wurden.

Kritik und zukünftige Pläne

Die proaktive Regulierung, die die Entnahme von sieben Rudeln mit mindestens 34 Wölfen vorsah, stieß auf Kritik von Umweltorganisationen. Dies führte dazu, dass die Regulierung für drei Rudel abgebrochen wurde. Die restlichen Abschüsse wurden von Berufswildhütern und spezialisierten Jägern durchgeführt.Der Kanton Wallis investierte 2023 mehr als 14.500 Arbeitsstunden in das Wolfsmanagement, um das Zusammenleben zwischen Mensch, Nutztieren und Wölfen zu koordinieren. Die Entschädigung für Nutztierrisse belief sich auf rund 210.000 Franken.

Zukunftsorientierte Regulierungsstrategien

Der Bundesrat wird 2024 ein Vernehmlassungsverfahren zu Änderungen der JSV durchführen, mit dem Ziel, die Verordnung bis Februar 2025 zu finalisieren. Der Kanton Wallis plant, die reaktive und proaktive Regulierung fortzusetzen, um Konflikte zu minimieren und ein nachhaltiges Miteinander von Landwirtschaft, Wild und Großraubtieren zu fördern.