Trentino beschließt umstrittenes Gesetz zur Regulierung der Bärenpopulation

Der Landtag der Autonomen Republik Trient hat ein Gesetz verabschiedet, das den gezielten Abschuss von bis zu acht Bären pro Jahr erlaubt, um der wachsenden Bärenpopulation und den damit verbundenen Zwischenfällen beizukommen

Trentino beschließt umstrittenes Gesetz zur Regulierung der Bärenpopulation
Trentino beschließt umstrittenes Gesetz zur Regulierung der Bärenpopulation

Im italienischen Trentino wurde nach intensiven Debatten am Montag (04.03.2024) ein neues Gesetz zur Kontrolle der Bärenpopulation verabschiedet, wie u.a. „SüdtirolNews“ berichtet. Dieses ermöglicht den Abschuss von bis zu acht Bären jährlich, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten und die zunehmende Zahl von Zwischenfällen zwischen Menschen und Bären zu reduzieren. Der Landtag der norditalienischen Provinz stimmte mit einer Mehrheit für den Gesetzentwurf, der eine selektive Entnahme von Bären vorsieht, basierend auf einer jährlichen Planung.

Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem die Bärenpopulation im Trentino auf über 100 Exemplare angestiegen ist, mit einer jährlichen Wachstumsrate von etwa zehn Prozent. Zusätzlich sollen Maßnahmen wie die Ausstattung von Personen, die aus beruflichen Gründen in Wäldern tätig sind, mit Tierabwehrsprays und der Austausch von Mülltonnen durch bärensichere Behälter die Konflikte zwischen Mensch und Tier minimieren.

Das Gesetz hat in der lokalen Gemeinschaft und darüber hinaus für Diskussionen gesorgt, insbesondere nach dem tragischen Vorfall, bei dem der junge Läufer Andrea Papi in Caldes/Val di Sole von einem Bären getötet wurde (wir berichteten). Tierschutzorganisationen haben sich gegen das Gesetz ausgesprochen und während der Debatte im und vor dem Landtag protestiert. Sie fordern einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Bärenpopulation, der den Schutz der Tiere und die Sicherheit der Menschen gleichermaßen berücksichtigt.

Mit der Verabschiedung dieses Gesetzes setzt das Trentino ein klares Zeichen, wie es mit der wachsenden Herausforderung durch die Bärenpopulation umgehen möchte. Gleichzeitig bleibt die Diskussion um den besten Weg zur Koexistenz von Mensch und Natur in der bei Urlaubern beliebten Region weiterhin aktuell.