Hessens Landesregierung will Wolf ins Jagdrecht aufnehmen

Die hessische Landesregierung setzt die Aufnahme von Wölfen ins Jagdrecht auf die Agenda, um auf mögliche Änderungen im EU-Schutzstatus vorbereitet zu sein, ohne den aktuellen Schutzstatus der Wölfe sofort zu verändern.

Ein Wolf. (Symbolbild: Meli1670 auf Pixabay)
Ein Wolf. (Symbolbild: Meli1670 auf Pixabay)

In einer strategischen Entscheidung der neuen Landesregierung Hessens steht die Aufnahme von Wölfen ins Jagdrecht im Fokus, wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtet. Ziel sei es, auf zukünftige Herausforderungen im Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation vorbereitet zu sein, während der hohe Schutzstatus der Wölfe in Deutschland zunächst unberührt bleibt.

„Wir planen eine Trendwende durch aktive Bestandsregulierung und gesellschaftliche Befriedung in der Wolfsthematik,“ erklärt die Landesregierung, die damit eines der Schlüsselprojekte ihres Sofortprogramms vorantreibt.

Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU): „Wir wollen den Wolf jetzt bejagen statt später bereuen.“

Aktuell genießen Wölfe in Deutschland den höchsten Schutzstatus, eingerahmt durch internationale Abkommen und EU-Richtlinien, die den langfristigen Erhalt lebensfähiger Wolfspopulationen sichern sollen. Hessen will jedoch, angelehnt an das sächsische Modell, den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen, was allerdings eine ganzjährige Schonzeit mit sich bringt. Damit positioniert sich das Bundesland für eine mögliche Lockerung des strengen Schutzstatus auf EU-Ebene.

Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) betont, dass die aktuelle Maßnahme nicht sofortige Änderungen nach sich zieht, sondern die Weichen für die Zukunft stellt: „Wir wollen für die Zeit gewappnet sein, wenn der strenge Schutz auf EU-Ebene gelockert wird.“ Gleichzeitig soll geprüft werden, wie Tierhalter bei Wolfsrissen einfacher zu Entschädigungen kommen können.