Brandenburgs Jagdgesetz-Entwurf auf Eis: Minister Vogel reagiert auf Kritik

Nach Kritik und Forderungen zur Einbeziehung des Landesjagdbeirats nimmt Minister Axel Vogel den umstrittenen Änderungsentwurf der Durchführungsverordnung zum Jagdgesetz in Brandenburg von der Tagesordnung.

Brandenburgs Landtag in Potsdam. (Foto: Herbert Aust auf Pixabay)
Brandenburgs Landtag in Potsdam. (Foto: Herbert Aust auf Pixabay)

In einem überraschenden Schritt hat Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) den Entwurf zur Änderung der Durchführungsverordnung zum Jagdgesetz von der Tagesordnung des Landwirtschafts-, Umwelt- und Klimaschutzausschusses genommen. Dies geschah aufgrund des Drucks durch eine breite Opposition und die Kritik an der Missachtung vorgeschriebener Verfahrenswege, wie der Landesjagdverband Brandenburg e.V. (LJVB) heute (06.03.2024) berichtet. Der Landesjagdverband begrüßt diese Entscheidung und fordert eine angemessene Einbindung der betroffenen Gremien und der ländlichen Bevölkerung.

Der ursprüngliche Entwurf sah bedeutende Änderungen vor, darunter die Herausnahme von Nutria und Bisam aus dem Jagdrecht und zusätzliche Beschränkungen bei der Bejagung bestimmter Wildarten. Diese Vorschläge stießen auf weitreichende Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die lokale Fauna und die Jagdpraxis (wir berichteten).

Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des LJVB, hebt hervor, dass der Minister mit der Rücknahme des Entwurfs eine Chance hat, den demokratischen und transparenten Prozess zu wahren, indem er die notwendigen Gremien wie den Landesjagdbeirat konsultiert und deren Input ernst nimmt. Die betroffenen Akteure erwarten nun eine neue, offene Diskussion über die geplanten Änderungen, die die Bedürfnisse und das Wissen der Jagdgemeinschaft sowie den Schutz bedrohter Arten berücksichtigt.