Tragischer Jagdunfall in Texas: Drei Jäger sterben bei der Rettung eines Hundes

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Hochgiftiges Gas wurde drei Jägern in Texas zum Verhängnis, die einen Hund aus einer Zisterne retten wollten

Die getöteten Denise Martinez und Noel Vigil-Benitez. (Foto: Bastrop County Sheriff's Office)
Die getöteten Denise Martinez und Noel Vigil-Benitez. (Foto: Bastrop County Sheriff’s Office)

Die Polizei ermittelt, wie u.a. „The Independent“ berichtet, nachdem drei Personen und ein Hund am frühen Mittwochmorgen (09.08.2023) in einem Tank mit hochgiftigem Gas in einem Maisfeld nördlich von Elgin im US-Bundesstaat Texas, tot aufgefunden worden sind.

Bei einer Pressekonferenz am darauffolgenden Donnerstag benannte der Sheriff des Bastrop County, Maurice Cook, die Opfer Delvys Garcia (37), Denise Martinez (26), und Noel Vigil-Benitez (45), und erklärte, dass sie alle aus Florida stammten und einen Freund in Red Rock besuchten, um gemeinsam einen Jagdausflug zu unternehmen.

Sheriff Cook berichtet darüber hinaus, dass das Trio am späten Dienstagabend mit einem Truck zur Wildschweinjagd aufgebrochen sei, als einer ihrer Hunde offenbar aus dem Fahrzeug sprang, davoneilte und anschließend in eine offene Zisterne inmitten eines Maisfeldes stürzte, die sich in der Nähe der County Road 461 befand.

Einer der Drei kletterte in die Zisterne – im Wesentlichen ein eingegrabener Tank, der dazu dient, Regenwasser aufzufangen -, um das Tier zu bergen, geriet dabei jedoch in Schwierigkeiten. Da der Wasserstand sehr niedrig und die Wände der Zisterne zu hoch waren, konnte einer allein nicht wieder aus dem Behälter hinausklettern. Seine beiden Begleiter müssen demnach vergeblich versucht haben ihrem Jagdkollegen zu helfen, denn die Polizei wurde gegen 1.02 Uhr von dem vierten Mitglied der Gruppe zum Tatort gerufen, der die drei anderen und den Hund tot im Wasser am Boden des Tanks vorgefunden hatte.

Es stellte sich heraus, dass der Tank Schwefelwasserstoff enthielt, ein hoch toxisches Gas, das je nach Konzentration in nur wenigen Sekunden tödlich sein kann, da es die Atmung hemmt, wenn es eingeatmet wird.

Das Gas, das auch als „Faulgas“ bekannt ist, entsteht auf natürliche Weise durch den mikrobiellen Abbau von organischer Substanz, wenn Sauerstoff abwesend ist, und kommt oft in Sümpfen, Kanalisationen, Brunnen und natürlich auch in Kläranlagen vor.

„Es gab starke Dämpfe, ähnlich denen in einem Klärbehälter, die aus der Zisterne kamen“, schrieb das Büro des Sheriffs von Bastrop County (BSCO) in einem auf Facebook veröffentlichten Bericht über die Situation.

„Die Dämpfe, das stehende Wasser und die Instabilität der Zisterne beeinträchtigten die Bergungsarbeiten und hinderten die Ersthelfer zunächst daran, in den Behälter zu klettern.“

Besorgt wegen der Fragilität des Tanks planten die Rettungskräfte zunächst, ihn seitlich freizulegen und zu öffnen, um die Leichen zu bergen. Sie entschieden sich jedoch dagegen, die Wände durch Entnahme des stützenden Erdreichs zu schwächen und den Einstieg unsicher zu machen, und entschlossen sich stattdessen dazu, ihn zu entleeren.

„Nachdem die Dämpfe und das Wasser aus der Zisterne waren, wurde eine kleine Drohne in die Zisterne geschickt, um den Zustand der Wände zu überprüfen“, fuhr das BSCO fort.

Ein in dem Beitrag als D. Newman bezeichneter Beamter meldete sich freiwillig, um in den Tank zu steigen und mit Hilfe der Feuerwehr aus Elgin die Leichen in Schutzkleidung zu bergen, nachdem sechs örtliche Tauchfirmen aufgrund des giftigen Gases abgelehnt hatten, zu helfen, berichtete „My San Antonio“. Die Bergungsmission war gegen 19.30 Uhr am Mittwochabend abgeschlossen. Danach wurden die Leichen zur Obduktion in das Amtsärztliche Institut des Travis County gebracht.

Sheriff Cook brachte es am Donnerstag während einer Pressekonferenz auf den Punkt: „Es handelt sich um einen Jagdunfall, der schiefgelaufen ist“, sagte er.

Die Polizei teilte noch mit, dass der Eigentümer des Grundstücks vor kurzem verstorben ist. Daher versuche sie, seinen Nachfolger ausfindig zu machen, und die Jagdgeschichte zu verifizieren.