Tote Ziege in Bernau vom Wolf getötet

Wolfsangriff auf Ziege in Bernau bestätigt

Eine Ziege auf einer Wiese. (Symbolbild: Annette Meyer auf Pixabay)
Eine Ziege auf einer Wiese. (Symbolbild: Annette Meyer auf Pixabay)

In der Gemeinde Bernau im Schwarzwald (Landkreis Waldshut) wurde am 02. September eine tote Ziege gefunden und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) gemeldet (wir berichteten). Die genetische Analyse der Proben bestätigte jetzt, dass die Ziege von einem Wolf getötet wurde. Eine individuelle Identifizierung des Tieres war nicht möglich.

Die Mitarbeiter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt FVA dokumentierten damals die Situation vor Ort und entnahmen genetische Proben. Diese wurden am Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik analysiert.

Die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen belegen eindeutig, dass ein Wolf für den Angriff verantwortlich war. Obwohl eine individuelle Zuordnung des Tieres nicht möglich war, konnte der Haplotyp HW01 festgestellt werden.


Exkurs: Was ist ein Haplotyp?

Im Labor wird zunächst der von der Mutter übertragene Haplotyp identifiziert. Er beschreibt eine bestimmte Nukleotidsequenz eines Chromosoms, dass bei Tieren einer bestimmten Population häufig gleich ist. Daher lässt der Haplotyp häufig schon Rückschlüsse auf die Populationszugehörigkeit des Tieres zu. In Deutschland sind überwiegend Wölfe mit dem Haplotyp HW01 bekannt, seltener Tiere mit dem Haplotyp HW02. Beide sind typisch für die Mitteleuropäische Flachlandpopulation. Aus der Alpenpopulation wandern bisher vereinzelt auch Tiere mit dem Haplotyp HW22 nach Deutschland ein. Das Tier, welches der Dinarischen Population zugeordnet werden konnte, trägt den Haplotyp W17. Unterschiedliche Nomenklaturen sorgen hier für die verschiedenen Bezeichnungen.

Ergänzend zur Bestimmung des Haplotyps kann bei guter Probenqualität auch das eindeutige genetische Profil eines jeden Tieres sowie das Geschlecht über die Kern-DNA bestimmt werden. Daraus wird eine eindeutige Bezeichnung für den Wolf erstellt, die beispielsweise GW852m lautet. „GW“ steht dabei für „Genetik Wolf“, „m“ für „male“; „f“ steht dementsprechend für „female“. Die Zahl ist eine laborinterne Nummer.

Quelle: FVA