Staupevirus breitet sich im Dortmunder Nordosten aus

Für Hunde äußerst gefährliche Virusinfektion bei Wildtieren in Dortmund nachgewiesen: Waschbären und Füchse betroffen

Ein Waschbär, der auf dem Rücken liegt. Waschbären und Füchse zählen zu den Hauptüberträgern der hochansteckenden Virusinfektionskrankheit Staupe. (Symbolbild: ZoeMayPhotographer auf Pixabay)

In Dortmund, speziell im Stadtteil Husen im Nordosten der Ruhrmetropole, gibt es vermehrte Nachweise der gefährlichen und hochansteckenden Viruskrankheit Staupe. Diese Krankheit, die vor allem für Hunde lebensbedrohlich sein kann, wurde kürzlich bei Waschbären und einem Fuchs festgestellt. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) berichtete über einen Fall, in dem eine Anwohnerin einen leidenden Waschbären in ihrem Garten entdeckte und die Tierschutzorganisation Arche 90 um Hilfe bat. Das Tier musste aufgrund seines kritischen Zustandes euthanasiert werden, und Labortests bestätigten später die Staupe-Infektion.

Zunehmende Fälle von Staupe in Nordrhein-Westfalen

Die Staupe, die bis 2012 in Nordrhein-Westfalen nur als Einzelfälle auftrat, ist mittlerweile in allen Kreisen des Bundeslandes keine Seltenheit mehr. Dies geht aus einem Bericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hervor. Die Krankheit führt bei infizierten Tieren zu einem qualvollen Tod, weshalb Jäger dazu aufgerufen sind, erkrankte Tiere aus Tierschutzgründen und zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Krankheit sofort zu erlegen.

Wichtig: Überprüfung des Impfschutzes bei Jagdhunden

Obwohl Staupe keine Zoonose ist und somit keine Ansteckungsgefahr für Menschen besteht, sind Haustiere, insbesondere Hunde, stark gefährdet. Jäger und Tierhalter im betroffenen Gebiet sollten daher dringend den Impfstatus ihrer Hunde überprüfen lassen, um diese vor einer Ansteckung zu schützen. Die aktuellen Fälle zeigen die Notwendigkeit auf, wachsam zu sein und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und das Leid der betroffenen Tiere zu minimieren.

Steckbrief Staupe

Hochansteckende Viruserkrankung (Canine Distemper Virus, verwandt mit dem Masern-Virus)
Für Menschen ungefährlich
Hunde erkranken (Katzen nicht)
Reservoir: Wildtiere wie Dachs, Marder, Fuchs, Iltis, Wiesel, Fischotter, Wolf, Waschbär
Übertragung: Tröpfcheninfektion (über alle Körperse- und -exkrete)
Symptome: Atemwegsbeschwerden, Erbrechen, Durchfall sowie zentralnervöse Symptome, Verlust der natürlichen Scheu, Schläfrigkeit, Bewegungsstörungen oder auch Aggressivität, Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, hohes Fieber, Nasen- und Augenausfluss

Schutz

Prophylaktische Staupe-Impfung von Hunden bereits im Welpenalter wird dringend empfohlen!