Erstmals Biber in Baden-Württemberg geschossen

Biber-Mensch-Konflikte im Alb-Donau-Kreis: Genehmigte Maßnahme des Umweltministeriums löst Diskussionen aus

Biberschäden, wie dieser, können in Zukunft dafür sorgen, dass Biber im Rahmen des Konfliktmanagements entnommen werden. (Symbolbild: Albrecht Fietz auf Pixabay)
Biberschäden, wie dieser, können in Zukunft dafür sorgen, dass Biber im Rahmen des Konfliktmanagements entnommen werden. (Symbolbild: Albrecht Fietz auf Pixabay)

Im Alb-Donau-Kreis hat das Umweltministerium Baden-Württembergs, zum ersten Mal überhaupt, die Tötung von zwei Bibern genehmigt, um wachsenden Konflikten zwischen Mensch und Tier zu begegnen. Diese Entscheidung folgte, wie der SWR weiter berichtet, aufgrund zunehmender Meldungen über Schäden, die durch die streng geschützten Tiere verursacht wurden. Die Population der Biber in der Region hat aufgrund von Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekten deutlich zugenommen, mit derzeit geschätzten 7.500 Tieren im Ländle.

Steigende Zahl von Bibern führt zu Konflikten

Mit der Zunahme der Biberpopulation in Baden-Württemberg steigen auch die Konflikte mit dem Menschen. Biber, bekannt für ihre Bauaktivitäten, verursachen durch Dammbau Überschwemmungen, nagen an Gehölzen und unterhöhlen Wege, was zu erheblichen Beeinträchtigungen führen kann. Um solchen Konflikten entgegenzuwirken, hat das Land ein Bibermanagement eingeführt, das Lösungen zwischen den Interessen von Mensch und Tier vermitteln soll.

Kritische Prüfung und Ausnahmegenehmigungen

Ein in den Jahren 2022 und 2023 durchgeführtes Projekt, das auch im Alb-Donau-Kreis umgesetzt wurde, hat die Tötung von Bibern als letzte Lösung in Betracht gezogen. Eine solche Maßnahme erfordert eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung, die nur erteilt wird, wenn keine anderen Lösungswege möglich sind. In zwei Fällen, ausgelöst durch Verkehrsunfälle und die Unterhöhlung von Straßen und Wegen, wurde eine solche Genehmigung erteilt.

Umweltverbände fordern nachhaltige Lösungen

Die Entscheidung, Biber zu töten, hat Kritik von Umweltverbänden wie dem BUND und dem Nabu hervorgerufen. Diese Organisationen plädieren für langfristige und naturschonende Lösungen, wie die Renaturierung betroffener Gebiete, um den Lebensraum der Biber zu erhalten und Konflikte zu vermeiden. Sie argumentieren, dass das Töten der Tiere keine dauerhafte Lösung darstellt, da freie Reviere schnell wieder von Bibern besiedelt werden.

Suche nach Alternativen und Auswertung des Projekts

Das Umweltministerium betont, dass die Tötung der Biber als letztes Mittel betrachtet wird und bereits andere Lösungsansätze ausprobiert wurden. Die Auswertung des Projekts wird entscheidend sein, um zu klären, ob und in welchen Fällen die Tötung von Bibern als Lösungsansatz für Konflikte zwischen Mensch und Tier in Betracht gezogen werden kann. Ziel ist es, einen Weg zu finden, der sowohl den Schutz der Biberpopulation als auch die Sicherheit und Interessen der Menschen berücksichtigt.