Afrikanischen Schweinepest: Warum erkranken Warzen- und Pinselohrschweine nicht?

In Afrika kommt die ASP bei Pinselohr- und Warzenschweinen natürlicherweise vor, führt bei diesen jedoch nicht zu einer Erkrankung.

In Afrika kommt ASP bei Pinselohr- und Warzenschweinen natürlicherweise vor, führt bei diesen jedoch nicht zu einer Erkrankung. Warum dem so ist, weiß bisher niemand. Hier ein Warzenschwein. (Symbolbild: Petrikon auf Pixabay)
In Afrika kommt ASP bei Pinselohr- und Warzenschweinen natürlicherweise vor, führt bei diesen jedoch nicht zu einer Erkrankung. Warum dem so ist, weiß bisher niemand. Hier ein Warzenschwein. (Symbolbild: Petrikon auf Pixabay)

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) nimmt eine führende Rolle im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ein: Während Hausschweine, europäische Wildschweine und viele vom Aussterben bedrohte Schweinearten von dieser Krankheit schwer betroffen sind und häufig sterben, zeigen die aus Afrika stammenden Warzenschweine und Pinselohrschweine als ursprüngliche Wirte der ASP keine Krankheitssymptome.

Um das Phänomen besser zu verstehen und effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln, leitet das FLI ein von der EU finanziertes Forschungsprojekt namens ASF-RASH („African Swine Fever pathogenesis and immune responses in Resistant And Susceptible Hosts“). In diesem Rahmen wurde eine neue Studie gestartet, in der vier Warzenschweine, die von deutschen Zoos bereitgestellt wurden, untersucht werden. Diese Studie ergänzt frühere Forschungen zu Pinselohrschweinen, deren Ergebnisse aktuell ausgewertet werden.

Das Projekt involviert renommierte Partner für die Arbeit mit Zootieren, darunter die IUCN SSC Wild Pig Specialist Group, den europäischen Verband der Zoo- und Wildtierärzte (EAZWV), sowie die Tapir and Suiform Taxon Advisory Group des europäischen Zooverbands EAZA.

Die Ergebnisse dieser Studien zielen darauf ab, die Interaktionen zwischen dem Erreger, den verschiedenen empfänglichen Schweinearten und deren Immunzellen zu verstehen. Dieses Wissen ist von unschätzbarem Wert für die Entwicklung und Optimierung von Impfstoffen gegen die Afrikanische Schweinepest, für die bisher noch kein zuverlässiger Impfstoff verfügbar ist. Ein zukünftiger, oral zu applizierender Impfstoff könnte nicht nur Hausschweine und europäische Wildschweine schützen, sondern auch zur Erhaltung bedrohter Schweinearten beitragen. Das Engagement und die Forschung des FLI und seiner Partner sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer sicheren Zukunft für Schweinepopulationen weltweit.