Schweizer Parlament erleichtert Wolfsabschuss

Neue Regelung zur präventiven Bejagung von Wölfen beschlossen: Nationalrat und Ständerat räumen letzte Differenzen bei Anpassung des Jagdgesetzes aus

Wolf im Fadenkreuz (Symbolbild: David_Mark/mlz)
Wolf im Fadenkreuz (Symbolbild: David_Mark/mlz)

Schon seit geraumer Zeit forderten vor allem die Gebirgskantone der Schweiz die Möglichkeit Wölfe aus einem Rudel präventiv zu schießen, wenn sie Schäden anrichten oder Menschen gefährden könnten.

Bereits am vergangenen Donnerstag (08. Dezember 2022) wurden diese Forderungen endlich gehört und die Änderung des Jagdrechts nach dem Ständerat auch vom Nationalrat mit 106 zu 74 Stimmen bei 12 Enthaltungen beschlossen. Mit dem geschützten Wolf soll zukünftig ebenso verfahren werden wie mit dem geschützten Steinbock. Berichte über Wolfsrisse und Begegnungen von Mensch und Wolf prägten die emotionale Debatte, berichtet die SDA für das Schweizer Parlament.

Änderung des Jagdgesetzes unter Dach und Fach

Uneinig waren die Räte vor der heutigen (13.12.2022) Debatte noch darüber, wer die Grundsätze für den Herdenschutz zu regeln hat und auch dessen Zumutbarkeit für die Besitzerinnen und Besitzer von Nutztieren. Der Nationalrat wollte dies ursprünglich dem Bund überlassen. Der Ständerat dagegen forderte, dass der Bund diese Aufgabe im Einvernehmen mit den Kantonen vornimmt.

Nicht anfreunden mochte sich der Ständerat auch mit dem Vorschlag, im Gesetz statt von Jagdbanngebieten neu von Wildtierschutzgebieten zu sprechen. In beiden Streitpunkten schwenkte der Nationalrat heute nun auf die Linie des Ständerats ein.

Wolfsjagdzeit im Herbst und im Winter

Über den Kern der Vorlage hatten sich die Räte schon zuvor geeinigt: Die Kantone sollen Wölfe von 1. September bis 31. Januar regulieren dürfen, mit Zustimmung des Bundes. Abschüsse sollen Schäden und Gefährdungen verhindern, dürfen aber die Population nicht gefährden. Voraussetzung für Abschüsse ist auch, dass Herdenschutz mit zumutbaren Maßnahmen nicht möglich gewesen ist.

Erstellt mit Material des sda unter www.parlament.ch