Schweden lehnt vollständiges Verbot bleihaltiger Munition ab

Die Regierung Schwedens will den EU-Vorschlag über ein Verbot aller bleihaltigen Munition stoppen. Die vorgeschlagenen Ausnahmeregelungen reichten nicht aus, um Jagd- und Sportschießen in Schweden und Europa zu schützen.

Patronen für Büchsen im Kaliber 30-06 mit bleihaltigen Geschossen. (Symbolbild: Wolfgang Brauner)
Patronen für Büchsen im Kaliber 30-06 mit bleihaltigen Geschossen. (Symbolbild: Wolfgang Brauner)

Der Minister für ländliche Angelegenheiten Peter Kullgren und Romina Pourmokhtari, die Umweltministerin Schwedens, gaben gestern (16.04.2023) auf der Facebookseite des Kullgrens bekannt, dass die Schwedische Regierung den kürzlich von der EU vorgelegten Vorschlag für ein vollständiges Verbot von Blei in Munition nicht unterstützen werde.

„Blei aus Munition stellt vor allem in Feuchtgebieten eine Umweltgefährdung dar, doch die aktuellen Vorschriften sind restriktiv genug. Ich kann mich nicht hinter dieses weitreichende Verbot stellen“, sagte Umweltministerin Romina Pourmokhtari.

„Wir wollen kein vollständiges Verbot von Bleimunition. Bleifreie Munition ist für viele Jäger keine Option. Es geht um die Gefahr von Querschlägern, um Tötungswirkung („Krankschießen“ im Original, Anm. d. Red.) und Tierleid“, ergänzt der Minister Peter Kullgren.

Der Vorschlag zum vollständigen Verbot von Blei in Munition wird derzeit bei der EU-Kommission ausgearbeitet, und das Thema wird wahrscheinlich erst später in diesem Jahr im REACH-Ausschuss zur Abstimmung kommen. Schweden werde mit der aktuellen Ausgestaltung des Vorschlags nicht hinter der Verordnung stehen, heißt es weiter. Die Regierung hofft, Unterstützung für ihre Linie aus anderen Ländern mit der gleichen starken Jagd- und Schießsporttradition wie Schweden zu finden.