Schutz des Wespenbussards in Nordrhein-Westfalens Wäldern

Als einer der letzten Waldzugvögel kommt der Wespenbussard aktuell aus seiner Winterresidenz in Afrika zurück

Ein Wespenbussard, der auf einem Ast sitzt. (Symbolbild: iStock/slowmotiongli)
Ein Wespenbussard, der auf einem Ast sitzt. (Symbolbild: iStock/slowmotiongli)

Der Wespenbussard (Pernis apivorus) ist in Nordrhein-Westfalen stark gefährdet und gilt als Leitart der Eichen-Hainbuchenwälder. Mit dem Schutz dieser Wälder erhalten und fördern die Forstleute von Wald und Holz NRW aktiv seinen Lebensraum.

Im Gegensatz zum Mäusebussard, der in NRW als ganzjähriger Standvogel lebt, nimmt der Wespenbussard große Reisen auf sich. Als sogenannter Langstreckenzieher fliegt er ab August tausende Kilometer nach Afrika, um dort südlich der Sahara zu überwintern. Im Mai nimmt er den gleichen Weg zurück nach NRW. Vor allem im Münsterland ist der Wespenbussard verbreitet. In der Davert, einem wertvollen Waldgebiet bei Münster, gibt es regelmäßige Erfassungen durch die NABU-Naturschutzstation Münsterland, sogenannte Synchronzählungen, bei denen Expertinnen und Experten abschätzen, wie viele Brutpaare dort leben. Die Anzahl in ganz NRW geht seit den letzten Jahrzehnten zurück und beläuft sich auf 300 bis 500 Brutpaare. Mit zahlreichen Aktivitäten zum Schutz und zur Verbesserung seiner Brutlebensräume hofft man den Bestand zu sichern und ihn langfristig vielleicht sogar wieder erhöhen zu können.„Die lichten und strukturreichen Eichenwälder im Münsterland bieten dem Wespenbussard einen optimalen Lebensraum. Dort baut er seinen Horst, also sein Nest, in hohen alten Laubbäumen. Wir freuen uns über jedes Brutpaar, das bei den Zählungen entdeckt wird“, sagt Michael Elmer, Leiter des Waldnaturschutz-Teams bei Wald und Holz NRW.

Zum Schutz des Lebensraums fördern die Försterinnen und Förster die abwechslungsreichen Strukturen im Wald und erhalten alte und hohe Baume. Den Rückgang der Brutpaare führen Fachleute auch auf den Rückgang der Nahrung zurück. Wie der Name schon vermuten lässt, ernährt sich der Wespenbussard hauptsächlich von Wespen, Bienen, Hummeln und ihren Larven. Um die Vielfalt und Anzahl der Insekten zu fördern, belassen die Forstleute gezielt altes und totes Holz im Wald. Die Biotopbäume sich selbst zu überlassen, zu schützen und zu kartieren, gehört zur nordrhein-westfälischen Biotopholzstrategie „Xylobius“. Sie fokussiert die Erhöhung biologischer Vielfalt.

Hintergrund

Der Weltzugvogeltag ist von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden und dem Schutz der Zugvögel und ihrer Lebensräume gewidmet. Er ist jährlich auf das zweite Maiwochenende datiert.

Quelle: Wald und Holz NRW