Rekordstrecke beim Rehwild: Über 100.000 Rehe in Rheinland-Pfalz erlegt

Die Strecken von Rot-, Dam- und Muffelwild bleiben konstant. Die Schwarzwildstrecke fällt deutlich geringer aus.

Ein Rehbock mit einer Ricke auf einer Wiese. (Symbolbild: valentin hintikka auf Pixabay)
Ein Rehbock mit einer Ricke auf einer Wiese. (Symbolbild: valentin hintikka auf Pixabay)

Im Jagdjahr 2022/2023 erreicht die Rehwildstrecke in Rheinland-Pfalz erneut ein Allzeithoch. Erstmals wurden über 1000.000 Rehe erlegt – ein eindrucksvoller Nachweis über die Leistungsbereitschaft in der rheinland-pfälzischen Jägerschaft. Die Strecken von Rot-, Dam- und Muffelwild bleiben konstant. Die Schwarzwildstrecke fällt deutlich geringer aus.

100.042 Stück Rehwild kamen im Jagdjahr 2022/23 in Rheinland-Pfalz zur Strecke (inkl. Fallwild), so viel wie noch nie! Damit setzt sich der Trend steigender Rehwildstrecken fort. Vor zehn Jahren wurden durchschnittlich 20.000 Rehe weniger erlegt als heute. Dies belegt die hohe Einsatzbereitschaft der rheinland-pfälzischen Jägerinnen und Jäger als gute Partner der Grundstückseigentümer bei der Aufgabe, Wild, Wald und Landwirtschaft im Einklang zu halten.

„Man muss bedenken, dass die Erlegung schon nur eines Rehs mehrere Stunden Freizeit in Anspruch nimmt.“, merkt Dieter Mahr, der Präsident des Landesjagdverbandes, an. Den rund 20.000 Privatjägern stehen nur circa 780 Forstwirte und Förster in funktioneller Tätigkeit gegenüber (Stand 2022). „Diese Zahlen zeigen: Der Waldumbau kann nur mit uns gelingen. Schon deswegen wehren wir uns gegen den Entwurf des neuen Landesjagdgesetzes, der uns private Jäger zu Sanktionsobjekten macht, statt auf Kooperation und Unterstützung zu setzen“, betont Mahr weiter. Laut Mahr riskiere die Landesregierung, dass private Jäger vor dem Hintergrund immer schärferer Sanktionen keine Reviere mehr anpachten. „Wer übernimmt dann die Verantwortung für die Reviere und den Abschuss? Wer macht’s, wenn nicht wir?“, fragt Mahr.

Auch beim Rotwild (inkl. Fallwild) war mit 8.098 Stück ein leichter Anstieg auf konstant hohem Niveau gegenüber dem Vorjahr (8.001 Stück) zu verzeichnen.

Die Schwarzwildstrecke (inkl. Fallwild) reduzierte sich gegenüber den Vorjahren deutlich und lag mit 45.107 Stück sogar so niedrig, wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. „Das geht einerseits auf die großen Schwankungen innerhalb der Wildschweinpopulation zurück, die wir aufgrund unterschiedlicher Witterung und Mastjahre immer wieder beobachten. Andererseits erkennen wir hier eine zu begrüßende Trendwende. Durch die konstant hohen Anstrengungen der rheinland-pfälzischen Jägerschaft gelingt es offensichtlich, die Wildschweinbestände weiter zu reduzieren.“ Damit ist die private Jägerschaft auch ein Garant für die Vermeidung von Wildschäden in der Landwirtschaft und leistet wichtige Dienste bei der Prävention vor der Afrikanischen Schweinepest.

Beim Dam– und Muffelwild waren die Strecken (inkl. Fallwild) im letzten Jagdjahr leicht rückläufig. Wurden im Jagdjahr davor noch 3.811 Stück Damwild und 2.200 Stück Muffelwild erlegt, so waren es 2022/23 3.071 Stück Damwild und 1.684 Stück Muffelwild.

Quelle: LJV RLP