Rehkitze ausgemäht und erschlagen: Landwirte vor Gericht

Noch heute wird das Urteil in einem Prozess erwartet, in dem es vor dem Amtsgericht Weinheim um die Misshandlung von Rehkitzen geht

Ein Rehkitz, das auf einer Wiese liegt und von dem nur das kleine Haupt aus dem hohen Gras hervorschaut. (Symbolbild: iStock/Anagramm)
Ein Rehkitz, das auf einer Wiese liegt und von dem nur das kleine Haupt aus dem hohen Gras hervorschaut. (Symbolbild: iStock/Anagramm)

Heute (30.05.2023) müssen sich vier Männer aus dem Odenwald vor dem Amtsgericht Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) verantworten. Ihnen wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen Tiere misshandelt zu haben.

Den vier Angeklagten wird vorgeworfen in Laudenbach (Rhein-Neckar-Kreis) Wiesen gemäht zu haben, ohne vorher dafür Sorge getragen zu haben, dass keine Rehkitze mehr auf den zu mähenden Flächen liegen.

Aus der Anklageschrift geht darüber hinaus hervor, dass die Landwirte durch Tierschützer darüber in Kenntnis gesetzt worden sein sollen, dass sich auf den Grünflächen noch Kitze aufhalten. Ebenfalls sei durch die „Rehkitz-Rettung“ angeboten worden, vor dem Mähen die Wiesen mit einer Menschenkette abzugehen. Weder auf die Warnung noch auf das Angebot sei reagiert worden.

Drei Kitze verstümmelt und an den Wiesenrand geworfen und totgeprügelt

So kam, was nicht passieren sollte: Mindestens drei Rehkitze wurden während des Mähens verstümmelt und von den Landwirten erst einmal „Aus dem Weg geräumt“, damit weiter gemäht werden konnte.

Was im Vorfeld schon versäumt worden sein soll, nämlich den Jagdpächter zu informieren, wurde jetzt noch nicht einmal vor dem Hintergrund der leidenden Kitze, die am Wiesenrand Höllenqualen erleiden mussten, nachgeholt. Stattdessen soll einer der Landwirte die Kitze einfach aus einer „gefühllosen, dem Leiden der Tiere gleichgültig gegenüberstehenden Gesinnung heraus“ erschlagen haben, wie es in der Anklageschrift heißt.

Gegen die vom Gericht verhängten Strafen in Höhen von 4.500 und 10.000 Euro hatten die Männer Einspruch eingelegt, weshalb heute die Sache noch einmal verhandelt wird.

Erstellt mit Material des SWR