Rehkitz ausgemäht: Ermittlungen gegen verantwortungslosen Landwirt eingeleitet

In Rinteln macht ein Landwirt erst viel richtig und dann alles falsch – Jetzt liegt eine Anzeige wegen einer „Straftat nach dem Tierschutzgesetz“ gegen den Mann vor

Das getötete Kitz, aufgenommen durch die Anzeigenerstatterin. (Quelle: Polizei)
Das getötete Kitz, aufgenommen durch die Anzeigenerstatterin. (Quelle: Polizei)

Im niedersächsischen Rinteln (Landkreis Schaumburg) mäht ein Landwirt eine Wiese, ohne zuvor die Fläche abgesucht oder jemanden im Vorfeld informiert zu haben, der dies für ihn übernimmt. Als er auf der Grünfläche eine Ricke stehen sieht, stellt er die Mäharbeiten ein, da sich möglicherweise ein von der Ricke abgelegtes Kitz auf der Wiese befinden könnte. Nach Informationen der Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg informiert er darauf die zuständige Jagdpächterin, die dem Landwirt das Absuchen der Wiese durch einen Drohnenpiloten am nächsten Morgen zusichert. So weit, so gut.

Warum der Landwirt dann aber trotzdem damit fortfährt diese Wiese zu mähen, ist mit gesundem Menschenverstand nicht zu erklären und macht fassungslos. Dem Mann wird jetzt zur Last gelegt, dass er dabei ein Rehkitz übermähte, dass dabei so stark an den Hinterläufen verletzt wurde, dass es starb.

Das tote Kitz wurde durch eine Anwohnerin auf dem Feld gefunden und fotografiert. Auch der Landwirt wurde darüber in Kenntnis gesetzt und die Polizei informiert. Wie die Polizei weiter mitteilt, wird nach Prüfung der Rechtslage eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz angelegt.

Besonders ärgerlich ist, dass der Landwirt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darüber aufgeklärt war, dass Flächen vor der Ernte auf abgelegte Kitze zu überprüfen sind und in diesem Fall sogar der begründete Verdacht bestand, dass eine Ricke ihr Kitz auf dem Feld abgelegt hatte und der Landwirt deshalb sogar die Mahd vorerst einstellte. Gegen ihn wird jetzt durch die Polizei Rinteln wegen eines Verstoßes nach dem Tierschutzgesetz ermittelt.

Die Polizei bittet aus aktuellem Anlass darum, die zu mähenden Flächen selbst oder durch Dritte absuchen zu lassen, damit Bilder wie die des getöteten Kitzes sich nicht wiederholen. Hilfestellungen dazu gibt es reichlich durch Jäger, ehrenamtliche Kitzretter und Drohnenpiloten.