Pferde bereiten Waldboden für Tannensaat vor

Nachhaltige Waldumgestaltung: Kaltblutpferde unterstützen bei Tannensaat in Niedersachsen

Pferde-Forstunternehmer Karsten Wüstefeld mit seinen beiden Kaltblütern „Arno“ und „Toni“, die die Egge über den Waldboden ziehen. (Quelle: Niedersächsische Landesforsten)
Pferde-Forstunternehmer Karsten Wüstefeld mit seinen beiden Kaltblütern „Arno“ und „Toni“, die die Egge über den Waldboden ziehen. (Quelle: Niedersächsische Landesforsten)

Bei der Umgestaltung eines Fichtenwaldes in einen klimaresistenten Mischwald zwischen Hohenbüchen und Grünenplan, setzen die Niedersächsischen Landesforsten derzeit auf die Kraft von zwei Kaltblutpferden. Diese tierischen Helfer bereiten den Waldboden für die Aussaat von Tannen vor, ein entscheidender Schritt, um die Diversität und Klimastabilität des Waldes zu erhöhen.

„Die Saat wird nicht direkt auf der Nadelstreu ausgebracht, sondern kommt nach der Bearbeitung auf den Mineralboden, damit die Tannen schnell und stabil anwachsen können“, erklärt Förster Clemens Kurth von der Försterei Hohenbüchen. Dafür wird die Humusschicht mit der von den Pferden gezogenen Egge streifenweise entfernt.

Die Arbeit der Pferde „Arno“ und „Toni“, unter der Leitung des Pferde-Forstunternehmers Karsten Wüstefeld, ist dabei zentral. Sie ziehen die Egge durch den Wald, eine Methode, die den Boden effektiv bearbeitet, ohne ihn zu verdichten. Dies ist besonders wichtig in Gebieten, wo der Boden für Maschinen zu nass und somit zu sensibel wäre.

Nach der Bodenbearbeitung treten die Forstwirts-Auszubildenden in Aktion. Neben den kleinen Buchen, Douglasien, Fichten und Ebereschen, die sich von allein angesamt haben, bringen sie die Tannensaat in den Boden, sodass ein artenreicher, klimastabiler Mischwald entstehen kann.

Trotz der Effektivität und der ökologischen Vorteile der Arbeit mit Pferden weist Wüstefeld auf die Grenzen dieser Methode hin. Die physische Belastung begrenzt die Arbeitszeit der Pferde auf drei bis vier Stunden täglich. Außerdem ist der Einsatz tierischer Helfer aufgrund der Größe der umzugestaltenden Flächen und des begrenzten Angebots an solcher Unterstützung nicht überall umsetzbar.

Dennoch stellt der Einsatz von Kaltblutpferden im Rahmen der Waldumgestaltung eine wertvolle und willkommene Ergänzung zu den herkömmlichen Methoden dar, sowohl für die Förster als auch für die Besucher des Waldes. Die Niedersächsischen Landesforsten demonstrieren mit diesem Projekt, dass traditionelle Methoden und moderne Forstwirtschaft Hand in Hand gehen können, um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen und gleichzeitig die biologische Vielfalt unserer Wälder zu fördern.