Nordrhein-Westfalen richtet erste Waldbrandüberwachungszentrale „Fire Watch“ ein

Mit einem Invest von 1,13 Millionen Euro eröffnet die Landesregierung NRWs in Wesel die innovative Waldbrandüberwachungszentrale „Fire Watch“, um frühzeitig Waldbrände erkennen und bekämpfen zu können.

Eine Hirschkuh rettet sich mit ihrem Kalb vor einem Waldbrand in einen Fluss. (Symbolbild: WikiImages auf Pixabay)
Eine Hirschkuh rettet sich mit ihrem Kalb vor einem Waldbrand in einen Fluss. (Symbolbild: WikiImages auf Pixabay)

Angesichts steigender Waldbrandgefahr durch Klimawandel und Trockenheit hat Ministerin Silke Gorißen, Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, gemeinsam mit dem Landesbetrieb Wald und Holz am Mittwoch (06.03.2024) in Wesel die erste Waldbrandüberwachungszentrale „Fire Watch“ in Nordrhein-Westfalen eröffnet. Das neue System, das im Regionalforstamt Niederrhein stationiert ist, nutzt modernste Kameratechnologie, um Waldbrände frühzeitig zu identifizieren und so einen entscheidenden Beitrag zum Schutz von Mensch und Natur zu leisten.

Dazu Ministerin Gorißen: „Die letzten sehr trockenen Jahre haben es gezeigt: Wir müssen unseren Wald gut schützen! Das neue High-Tech-Überwachungssystem ‚Fire Watch‘ soll mit modernster Kameratechnik helfen, Waldbrände in bis zu 40 Kilometer Ferne auf einer Fläche von rund 62.000 Hektar frühzeitig zu erkennen. Die Wälder am Niederrhein sind besonders gefährdet. ‚Fire Watch‘ wird uns wichtige Erkenntnisse zur IT-gestützten Waldbrandüberwachung liefern, die auch dem Schutze des gesamten Waldes in Nordrhein-Westfalen dienen werden.“

Das Projekt „Fire Watch“ markiert einen wichtigen Schritt im Rahmen der Waldbrandschutzstrategie des Landes. Mit einem Budget von rund 1,13 Millionen Euro finanziert, zielt das Überwachungssystem darauf ab, durch die flächendeckende Live-Überwachung mit acht Spezialkameras Brandherde schnell zu erkennen und exakt zu lokalisieren. Diese Maßnahme ergänzt bereits bestehende Präventionsmaßnahmen wie die Ertüchtigung von Waldwegen für Einsatzfahrzeuge und das Anlegen von Löschteichen. Mit dem 2023 in Dienst gestellten „Fire Fighter“ steht Wald und Holz NRW ein Spezialfahrzeug zur Verfügung, das besonders geländegängig ist und beim Löschen von Waldbränden helfen kann.

Die Zentrale, die ab der Waldbrandwarnstufe drei aktiv wird, ermöglicht dank hochsensibler Sensoren und spezieller Software eine effiziente Auswertung der übertragenen Bilder. Bei Rauchentwicklung wird umgehend die zuständige Feuerwehr alarmiert, was die Reaktionszeit bei Bränden signifikant verkürzt.

„Fire Watch“ überwacht eine Waldfläche von rund 62.000 Hektar in der Region Niederrhein, einer Gegend, die aufgrund ihrer speziellen Baumartenzusammensetzung und Bodenbeschaffenheit besonders brandanfällig ist. Die Installation der Kameras auf bestehenden Telekommunikationsmasten gewährleistet eine umfassende Überwachungskapazität, die selbst Rauchentwicklungen aus 20 Kilometer Entfernung erkennen kann. Einen Großbrand können die Sensoren sogar über 40 Kilometer Entfernung erkennen.

Die Einführung von „Fire Watch“ am Niederrhein ist Teil einer übergeordneten Bemühung, die systematische Waldbrandüberwachung in NRW zu stärken und ist ein Beispiel für den effektiven Einsatz von Technologie im Umwelt- und Naturschutz. Angesichts der erfolgreichen Anwendung in anderen Bundesländern mit hoher Waldbrandgefahr setzt Nordrhein-Westfalen nun ebenfalls auf dieses innovative Überwachungssystem, um für die kommende Waldbrandsaison bestmöglich gerüstet zu sein.