Nach der Schutzjagd ist vor der Schutzjagd

Am 21. März wurde einer von drei Wölfen im Rahmen einer Schutzjagd auf dem Gebiet der Gemeinde Ovanåker getötet – die Probleme blieben. Am Montag wurde jetzt die zweite Wolfsfähe geschossen.

Da war es nur noch einer: Ein Wolf im Schnee. (Symbolbild: Marcel Langthim)
Da war es nur noch einer: Ein Wolf im Schnee. (Symbolbild: Marcel Langthim)

Ende März berichteten wir über eine Wölfin, die mit zwei anderen Wölfen regelmäßig ihre Spuren auf dem Gebiet der Gemeinde Ovanåker hinterließ und sich wie selbstverständlich in der Nacht aber durchaus auch am Tag zwischen und in den Dörfern Voxna, Homna und Gammel-Homna bewegte, bis sie, am 21. März im Rahmen einer Schutzjagd getötet wurde. Die Provinzverwaltung hatte nur eines der drei Raubtiere zum Abschuss freigegeben, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte, denn an der Situation änderte sich nichts – die übrigen beiden Wölfe änderten ihr Verhalten nicht und zogen immer wieder in die vom Menschen bewohnten Gebiete.

Antrag auf Schutzjagd erfolgreich

Am vergangenen Montag (03.04.2023) wurde schließlich die Freigabe für einen weiteren Wolf erteilt, da die Dorfbewohner einen Antrag zur Entnahme nach dem anderen bei der Provinzverwaltung eingereicht hatten – aus Angst um ihr Vieh, ihre Kinder und sich selbst.

Der am 21. März getötete Wolf wurde per DNA-Analyse als Nachkomme aus dem Loberget-Distrikt identifiziert. Die Verwaltung geht davon aus, dass es sich bei den verbliebenen Wölfen um Geschwister des getöteten Wolfs handelt. Wölfe aus dem Bezirk Loberget gelten in Schweden als genetisch nicht wichtig, was die Wahrscheinlichkeit der Freigabe ehöhte. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass die Schutzjagd auf einen weiteren Wolf den günstigen Erhaltungszustand der Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet nicht gefährdet.

Nur wenige Stunden nach der Freigabe war Wolf zwei tot

Es kommt einer Bestätigung der Richtigkeit der Entscheidung zur Freigabe eines weiteren Wolfes gleich, dass nur ein paar Stunden später das nächste Raubtier gestreckt werden konnte. Immer noch hielten sich die beiden verbliebenen Wölfe in der Nähe der menschlichen Behausungen auf und machten es so den autorisierten Jägern nicht schwer sie ausfindig zu machen. „Die Wölfe laufen hier jeden Tag zwischen den Farmen herum. Das erleichtert natürlich die Schutzjagd, und das ist an sich gut, aber es zeigt auch, wie krank die Situation hier ist“, sagt ein Bewohner des Dorfes zu Svensk Jakt, dem schwedischen Jagdmagazin.

Fakt ist: Hätten die Tiere ihre natürliche Scheu vor dem Menschen nicht verloren, würden sie heute noch leben.

Die beiden verbliebenen Wölfe wechselten einen der Jäger an. Er schoss daraufhin eine 28 kg schwere Fähe direkt neben einer Kuhkoppel. Jetzt ist von den ursprünglich drei Wölfen nur noch ein Wolf übrig und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, wann auch dieser entnommen wird, damit die Dorfbewohner wieder ruhig schlafen können.

Erstellt mit Material von Länsstyrelsen Gävleborg