Tödlicher Wolfsangriff in Westsibirien: 60-jährige Rentnerin totgebissen

Bei einer tödlichen Wolfsattacke, der ersten dieser Art in der Region seit dem Zweiten Weltkrieg, wurden mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt

Ein blutverschmierter Wolf fletscht die Zähne. (Symbolbild: iStock/slowmotiongli)
Ein blutverschmierter Wolf fletscht die Zähne. (Symbolbild: iStock/slowmotiongli)

In der westsibirischen Kurgan-Region, gelegen im asiatischen Teil Russlands, kam es zu einem tragischen Zwischenfall: Ein Wolf griff mehrere Menschen an, wobei eine Person ihr Leben verlor. Ein Ereignis dieser Art wurde seit dem Zweiten Weltkrieg in dieser Gegend nicht verzeichnet.

Der tragische Tod einer Frau nach einem Wolfsangriff in einem Dorf des Pietuchiv-Bezirks hat weit über Sibierien hinaus für Aufsehen gesorgt. Die Verletzte erlag ihren schweren Verletzungten im örtlichen Krankenhaus von Pietuchowo, wie die polnische Jagdzeitschrift „Brać Łowiecka“ mit Bezug auf den Informationskanal „Ural Mash“ auf Telegram und auch die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet. Die Untersuchungen der Kurganer Ermittlungsbehörden zu den genauen Umständen des Vorfalls, der sich am 23. Januar zugetragen hat, laufen immer noch auf Hochtouren.

Ersten Ermittlerberichten zufolge drang der Wolf in das Gebiet des „Bear Lake Resorts“ ein als eine 60-jährige Dorfbewohnerin, die Rentnerin Natalia, gerade mit einer Freundin einen Abendspaziergang unternahm und dabei von einem Wolf attackiert und tödlich verletzt worden ist. Auch zwei Mitarbeiter des Ressorts, die sich in der Nähe aufhielten, seien Opfer des Wolfes geworden hieß es, wobei sich einer der beiden Männer noch auf ein nahegelegenes Dach retten konnte. Eine weitere Person erlitt schwerste Verletzungen, als sie versuchte, ihren Hund vor dem Angriff des Wolfes zu schützen.

Die Verletzten wurden zur medizinischen Versorgung ins Krankenhaus von Pietuchów gebracht. Die Frau erlag um 6:00 Uhr morgens ihren schweren Verletzungen im Bereich des Halses und des Gesichts. Ein Mann erlitt tiefe Bisswunden am Finger und am Unterarm, ein anderer trug Verletzungen am linken Oberschenkel sowie am Unterarm davon.

Jäger kamen sofort zum Ort des Geschehens und die Polizei übernahm die nächtliche Sicherung des Dorfes. Das aggressive Tier konnte schließlich von einem Jäger erlegt werden. Einige Dorfbewohner vermuten, dass die Wölfe aus Kasachstan, auf der Suche nach Hirschen, eingewandert sein könnten. Es gibt auch Vermutungen, dass das aggressive Tier möglicherweise krank war.

Laut der Freundin der getöteten Natalia suchten am Tag des Unglücks nicht nur ein Wolf, sondern zwei Raubtiere das Dorf heim. Nach dem Angriff auf Menschen ging einer der Wölfe auf die Hunde los – tötete einen und verletzte einen weiteren – bevor er flüchtete. Bewaffnete Jäger suchten daraufhin das Dorf und die Umgebung ab.

Als Reaktion auf den Vorfall wird der Schulunterricht für Kinder, die in Pietuchów den Abendunterricht besuchen, auf „Homeschooling“ umgestellt. Die lokalen Behörden haben entschieden, dass der Heimweg für die Kinder im Dunkeln zu gefährlich ist, insbesondere aufgrund der akuten Bedrohung durch Wölfe.