NABU fordert sofortigen Rückbau aller ASP-Zäune

NABU: Nicht das Wildschwein ist das Problem. Mensch ist Haupttreiber für Eintrag der Afrikanischen Schweinepest.

ASP-Zaun an der deutsch-polnischen Grenze. (Foto: iStock/MikeMareen)
ASP-Zaun an der deutsch-polnischen Grenze. (Foto: iStock/MikeMareen)

NABU: ASP-Zäune sind ökologische Barrieren & müssen dringend abgebaut werden

Um weiteren Schaden für Natur und Umwelt zu vermeiden, fordert der NABU den sofortigen Rückbau der langfristig angelegten, großräumigen Zäunungen. Mit Blick auf die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest fordert der Umweltverband einen Lösungsansatz auf Grundlage wissenschaftlicher Fakten.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Die ASP ist heute bereits endemisch. Die Zäune haben nicht nur ihre gewünschte Wirkung verfehlt – sie sind auch enorm schädlich für unser Ökosystem. So durchtrennen sie angestammte Wildwege und verursachen als ökologische Barrieren erhebliche Schäden für Tier, Natur, Artenvielfalt.“

„Die aktuellen Maßnahmen sind nicht verhältnismäßig und müssen dringend auf den Prüfstand. Das Wildschwein darf nicht länger Sündenbock für eine einseitige Agrarpolitik sein. Vielmehr muss verstärkt auf Früherkennung und Kontrollen zur Einhaltung der Hygieneverordnung gesetzt werden. Die Kapazitäten von Veterinärämtern müssen dringend erhöht und ihr Fokus auf die menschlichen Einfuhr- und Übertragungspfade gelegt werden“, so Krüger weiter.

Mittlerweile würden sogar Truppenübungsplätze eingezäunt. Das Eintragsrisiko sei damit jedoch nicht reduziert worden. Stattdessen zeigten aktuelle Fälle von ASP in Hausschweinbeständen deutlich, dass nicht das Wildschwein das Problem sei, sondern der Mensch.

„Die kostspieligen auf Jahre angelegten Zäune blenden den eigentlichen Konflikt aus und verfehlen ihr Ziel. Werden Biosicherheitsstandards eingehalten, spielt das Wildschwein kaum eine Rolle. Das Risiko geht hier fast ausschließlich vom Menschen aus“, sagt Artenschutzreferent Sebastian Kolberg. „Die Verantwortung für die seuchenhygienische Absicherung liegt vor allem bei den Betrieben, nicht bei der Allgemeinheit.“

Mit einem Standpunktepapier möchte der NABU nun für Klarheit sorgen und den eigentlichen Kern des Konflikts aufzeigen. Ziel sei es, noch größeren Schaden für die Natur abzuwenden.

NABU-Standpunkt zur Afrikanischen Schweinpest: www.nabu.de/downloads/landwirtschaft/nabu-standpunkt-afrikanische-schweinepest.pdf

Quelle: NABU