Das Bundesumweltministerium will eigenen Angaben zufolge den Import von Jagdtrophäen geschützter Arten noch weiter einschränken
14 Tierrechtsorganisationen, die Ethics Specialist Group der Weltnaturschutzunion (IUCN) sowie die Verhaltensforscherin Jane Goodall hatten die Bundesregierung in einem Brief dazu aufgefordert die Einfuhr von Jagdtrophäen in die Bundesrepublik zu stoppen.
Auf Anfrage der Deutschen Presseagentur (dpa) teilte das Bundesumweltministerium gleichlautenden Medienberichten zufolge dazu mit, dass es „auf Basis artenschutzfachlicher Maßgaben die Importe von Jagdtrophäen geschützter Arten möglichst insgesamt reduzieren“ will. „Im Einzelfall“, so hieß es weiter, wolle es den Import von Jagdtrophäen auch ganz verbieten, „wenn Zweifel an Nachhaltigkeit und Legalität der Jagd bestehen“.
Dazu befragt, wurde der jagdpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag Karlheinz Busen folgendermaßen zitiert: „Zur Trophäenjagd haben wir im Koalitionsvertrag bewusst keine Regelung getroffen. Es wird in dem Bereich nur das umgesetzt, was im Koalitionsvertrag vereinbart steht“. Und weiter: „Jagd ist gelebter Natur- und Artenschutz. Jagdreisen stärken das Bewusstsein für gesunde Wildbestände in anderen Ländern – und bringen zudem mehr Wohlstand. Daher ist der Vorschlag eines Verbots oder einer Einschränkung der Trophäenjagd kontraproduktiv und wird nicht umgesetzt.“
Zuvor hatte schon das Community Leaders Network (CLN) – ein Zusammenschluss von Gemeindevertretern, Wissenschaftlern und Organisationen aus insgesamt neun südafrikanischen Ländern – scharfe Kritik an dem Schreiben der Tierrechtsszene an das Bundesumweltministerium geübt (wir berichteten). Der Vorwurf: Missachtung von Menschenrechten. Auch der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) hatten zuvor vor der Arroganz der westlichen Tierrechtsszene gegenüber dem globalen Süden gewarnt.
