Kosten für Wolf verzwanzigfacht

Mit rund 18.4 Millionen Euro sind Herdenschutzmaßnahmen fast „30mal so hoch“ wie die Ausgaben für Ausgleichszahlungen – Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg zahlen am meisten

Wölfe (Symbolbild: István Károly Bőcs auf Pixabay)
Wölfe (Symbolbild: István Károly Bőcs auf Pixabay)

Laut „heute im bundestag“ (hib) haben sich die Kosten im Umgang mit dem Wolf in Deutschland innerhalb von gut zehn Jahren fast verzwanzigfacht. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (20/7866) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/7468) hervor. Wurden im Haushaltsjahr 2013 noch Bundesmittel in Höhe von rund 29.500 Euro für „Maßnahmen im Bereich Wolf“ ausgegeben, schlugen diese im laufenden Haushaltsjahr bis dato (Stand Ende Juni 2023) mit rund 565.500 Euro zu Buche.2019 gab der Bund laut der Kostenaufstellung mit rund 929,500 Euro bislang am meisten Geld für den Bereich Wolf aus. Im Jahr 2014 wurden mit rund 10.400 Euro am wenigsten Haushaltsmittel des Bundes aufgewendet. Unter die Kosten fällt unter anderem auch der Betrieb der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW). Dafür entstanden laut einer früheren Antwort der Bundesregierung (20/5239) von 2020 bis 2022 jährliche Kosten in Höhe von 200.000 Euro.

Die AfD hatte sich in ihrer Anfrage darüber hinaus unter anderem nach der Höhe der im vergangenen Jahr gezahlten Ausgleichzahlungen sowie den entstandenen Kosten für Herdenschutz erkundigt. Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort auf den aktuellen Bericht der DBBW zu wolfsverursachten Schäden, Präventions- und Ausgleichzahlungen 2022: Demnach sind die Ausgaben für Herdenschutzmaßnahmen mit rund 18.4 Millionen Euro fast „30mal so hoch“ gewesen wie die Ausgaben für Ausgleichszahlungen. Diese beziffert die DBBW auf rund 616.400 Euro.

Am meisten staatliche Zuschüsse für Herdenschutzmaßnahmen wurden in den Bundesländern Bayern (rund 4,9 Mio. Euro), Niedersachsen (rund 4 Mio. Euro) und Baden-Württemberg (rund 3,5 Mio. Euro) ausgezahlt. Die höchste finanzielle Unterstützung für Präventionsmaßnahmen von den östlichen Bundesländern erhielt mit 2,3 Millionen Euro Brandenburg. Bei den Ausgleichszahlungen für wolfsverursachte Schäden lag Niedersachsen mit rund 212.300 Euro vorne, gefolgt von Brandenburg (rund 143.800 Euro) und Sachsen (rund 132.000 Euro).