Jagdunfall in Volkach: Jäger wegen Fahrlässiger Tötung verurteilt

Während einer Treibjagd am Dreikönigstag 2022 wurde ein 78-jähriger Jäger von einem Abpraller auf einem Hochsitz tödlich getroffen

Ein Hochsitz im Winter. (Symbolbild: Simon Berger)
Ein Hochsitz im Winter. (Symbolbild: Simon Berger)

Am Dreikönigstag (06.01.) 2022 war es im Volkacher Jagdrevier „Strehlhof“ (Landkreis Kitzingen) zu einem tödlichen Jagdunfall gekommen, bei dem ein 78-jähriger Jäger sein Leben ließ (wir berichteten). Am Donnerstag (30.03.2023) wurde der Verursacher, ein 33-jähriger Jäger, vom Amtsgericht Kitzingen wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.

Gegen 10:00 Uhr hatten sich mehrere Jäger am 06. Januar 2022 im Revier Strehlhof zu einer gemeinsamen Treibjagd getroffen. Als nach Beendigung der Jagd der 78-jährige Jagdkollege nicht zurückkehrte, machten sich die Jäger auf die Suche nach dem Würzburger. Auf seinem Hochsitz entdeckten sie schließlich den leblosen Mann und informierten sofort Rettungsdienst und Notarzt, die jedoch nur noch den Tod feststellen konnten.

Was geschehen ist

Der 33-jährige Jäger hatte gegen 10:44 Uhr ein Stück Rehwild beschossen und dieses gefehlt. Das Projektil prallte am gefrorenen Boden ab und flog durch das offene Fenster der ca. 150 Meter entfernt stehenden Kanzel, in der der 78-Jährige saß und traf diesen tödlich am Kopf. Wie der Staatsanwalt argumentierte, hätte der Angeklagte genau gewusst, wo sich der Hochsitz mit dem 78-jährigen Würzburger befunden hatte und hätte in diese Richtung nie einen Schuss abgeben dürfen.

Das Amtsgericht Kitzingen verurteilte den 33-jährigen Unglücksschützen daraufhin jetzt wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 10.500 Euro (150 Tagessätze à 70 Euro). Richterin Dr. Ilka Matthes: „Der Sorgfaltspflichtverstoß wiegt hier besonders schwer. Aber da war auch verdammt viel Schicksal dabei“, wird sie von BILD zitiert.