Jagd in den Niederlanden wird jünger und weiblicher

Noch nie war die Zahl der Jagdscheinanwärter in den Niederlanden so hoch: Rekordzahl an Frauen zur Jägerprüfung angetreten

Zwei Jägerinnen mit einem Jagdhund auf einem abgeernteten Feld. (Symbolbild: iStock/zorandimzr)
Zwei Jägerinnen mit einem Jagdhund auf einem abgeernteten Feld. (Symbolbild: iStock/zorandimzr)

Fast 1200 Jagdschüler haben im Juni in den Niederlanden die Jägerprüfung abgelegt. Noch nie war die Zahl der Jagdscheinanwärter und damit auch der Frauen, die die Jägerprüfung ablegten, so hoch.

Die Jagdausbildung scheint beliebter denn je zu sein

Wie die Nederlandse Jagersvereniging berichtet, meldeten sich zum vierten Mal in Folge mehr als tausend Jagdschüler für den Jagdkurs an, der mit einer Rekordzahl von 1197 Teilnehmern auch in diesem Jahr wieder komplett ausgebucht war.  Auch für nächstes Jahr ist der Kurs fast ausgebucht. Für die Kurssaison 2023/2024, die im November beginnt, sind nur noch wenige Plätze verfügbar.

Nur 36 % der Prüfungskandidaten bestanden alle Teile der Jägerprüfung auf einmal. Die Theorie wurde auf Anhieb von 80 % der Prüflinge bestanden. Die Schwierigkeit lag vor allem in den praktischen Teilen (den Schießprüfungen), wobei sich das Schrotschießen als der schwierigste Part herausstellte, an dem der größte Prozentsatz der Prüfungsteilnehmer scheiterte. Die Wiederholungsprüfungen für die einzelnen Komponenten finden im September statt.

Die Jagd wird weiblicher und jünger

In den letzten vierzehn Jahren war die Zahl der Frauen, die eine Jagdausbildung absolvierten, nicht so hoch wie heute. In diesem Jahr nahmen 150 Frauen an der Schulung teil. Das sind 14,7 %. In der Saison 2004/2005 lag dieser Anteil mit 54 Frauen bei insgesamt 726 Teilnehmern noch bei 7,4 %. Die Zahl der jungen Menschen, die sich für eine jagdliche Ausbildung anmelden, liegt seit mehreren Jahren in Folge bei rund 50 %. Auch in diesem Jahr war mehr als die Hälfte der Gesamtzahl der Kursteilnehmer jünger als 36 Jahre.

Ähnliche Entwicklung auch in Deutschland

Der Deutsche Jagdverband (DJV) führte im Jahr 2021, nach 2011 und 2017, zum dritten Mal eine bundesweite Umfrage unter den Jungjägeranwärtern durch, um dem Nachwuchs ein Profil geben. Auch hier war das wichtigste Ergebnis: Die Jagd wird weiblicher und jünger.

Innerhalb eines Jahrzehnts ist der Anteil der Frauen in Jagdschulen von 20 auf 28 Prozent gestiegen. Und sie werden jünger: Das Durchschnittsalter ist im selben Zeitraum von 36 auf 33 Jahre gesunken. Männern liegen in Deutschland konstant bei 35 Jahren.