Italien: Hat das Trentino einen neuen Problembären?

Ein junger Braunbär wurde in der Nacht auf Freitag eingefangen und besendert, nachdem er mehrfach in bewohntem Gebiet auffällig geworden war.

Ein Braunbär mit einem Senderhalsband. (Symbolbild: iStock/redfishweb)
Ein Braunbär mit einem Senderhalsband. (Symbolbild: iStock/redfishweb)

Im Val di Sole in Trentino wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. September ein Bär im Gemeindegebiet von Dimaro gefangen. Dort war es in letzter Zeit vermehrt zu Schäden durch Bären in der Nähe von Siedlungen und auch zu Bärensichtungen in Ortschaften gekommen.

Wie die Verwaltung des Trentino nun bestätigt, wurde das Tier in der Nacht auf Freitag eingefangen und mit einem Sendehalsband versehen. Es wurden auch Genproben entnommen. Bislang steht lediglich fest, dass es sich um ein junges männliches Tier handelt.

Neuer „Problembär“ im Trentino?

Die Forstbehörde hatte bereits in der Vergangenheit verschiedene Vergrämungsmaßnahmen gegen diesen Bären eingesetzt, wie etwa Gummigeschosse oder Bärenabwehrspray. Nun soll das Tier intensiver überwacht werden, „um zu verstehen, wie sich sein Verhalten entwickelt“, erklärt die Trentiner Verwaltung in einer Meldung.

Nachfolgend sollen weitere präventive Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um den Bären von bewohntem Gebiet fernzuhalten und ihm die Scheu vor Menschen nicht abzugewöhnen.

Das Tier, das derzeit noch keinen Namen hat, wurde erst am Freitagabend gegen 22:40 Uhr dabei beobachtet, wie es durch das Zentrum von Dimaro lief. Wie Bürgermeister Andrea Lazzaroni erklärt, war dies nicht die erste Begegnung. Der Bär wurde bereits mehrmals im Dorf und in seiner unmittelbaren Umgebung gesichtet. „Die Situation ist untragbar. Der Bär hat sich nur wenige Schritte vom Gemeindegebäude entfernt aufgehalten“, erklärt der Bürgermeister.

Durch das Sendehalsband kann nun der Aufenthaltsort des Bären quasi in Echtzeit bestimmt werden. Wie sich das Tier in Zukunft gegenüber Menschen verhält, lässt sich jedoch nicht vorherbestimmen.