Geflügelpest-Virus bei Seehund in Seehundstation Friedrichskoog nachgewiesen

Ein sporadisches Überspringen von Geflügelpest-Viren auf Säugetiere konnte bereits früher beobachtet werden

Ein Seehund. (Symbolbild: Thomas auf Pixabay)
Ein Seehund. (Symbolbild: Thomas auf Pixabay)

Bei einem toten Seehund in der Seehundstation Friedrichskoog im Kreis Dithmarschen wurde das Geflügelpestvirus festgestellt. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hatte am Freitag (21.07.2023) eine Infektion mit dem hochpathogenem aviären Influenzavirus des Subtyps H5N1 bestätigt, nachdem ein H5-Nachweis durch das Landeslabor Schleswig-Holstein erfolgt war.

Ein sporadisches Überspringen von Geflügelpest-Viren auf Säugetiere konnte bereits früher beobachtet werden. Weltweit betraf dies fleischfressende Landtiere und Meeressäuger – unter anderem Füchse, Otter, Seehunde und andere Robben, die sich vermutlich über die Aufnahme toter infizierte wilder Wasservögel oder den Kontakt zu infizierten Wildvögeln angesteckt haben.

Nach dem H5-Nachweis wurden Proben von allen in der Rehabilitation befindlichen Seehunden aus dem direkten Umfeld des erkrankten Tieres genommen und zur Analyse gegeben – alle Befunde sind bisher negativ. Die Station wurde über den Befund informiert und die üblichen Arbeitsschutzmaßnahmen werden umgesetzt. Die Seehundstation ist regulär geöffnet, der Betrieb läuft normal weiter.

Hintergrund:

Die hochpathogene aviäre Influenza, auch Geflügelpest genannt, die bei gehaltenen Vögeln und Wildvögeln der Anzeige- und Bekämpfungspflicht unterliegt, kann bei diesen Tieren teilweise schwere Erkrankungserscheinungen mit massenhaftem Verenden hervorrufen.

Im Rahmen des Geflügelpest-Geschehens 2021/2022 wurde das hochpathogene aviäre Influenzavirus bei drei toten Seehunden aus dem schleswig-holsteinischen Wattenmeer nachgewiesen. Im März 2023 wurde das Virus bei einer Kegelrobbe aus der Seehundstation nachgewiesen. Außerdem wurde bei einem Fuchs aus einem Tierpark das Virus als Nebenbefund festgestellt.

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Niedersachsen