Gänsebraten zum Schutz der Strände und zum Wohle der Bauern

Imagekampagne für Gänsefleisch: Die schwedische Zentrumspartei will mehr Gänse schießen lassen und die Tiere dann in kommunalen Kantinen auf die Speisekarte setzen

Durch die große Zahl der einfallenden Gänse, können die Tiere immensen wirtschaftlichen Schaden in der Landwirtschaft anrichten. (Symbolbild: rihaij)
Durch die große Zahl der einfallenden Gänse, können die Tiere immensen wirtschaftlichen Schaden in der Landwirtschaft anrichten. (Symbolbild: rihaij)

Es ist ein jährlich wiederkehrendes Problem – Hunderttausende Gänse fallen jedes Jahr vor allem im Norden Deutschlands auf Stränden, an Gewässern und landwirtschaftlich genutzten Flächen ein und richten immense Schäden durch Verkotung und Gänsefraß an, der bis zum wirtschaftlichen Totalausfall auf Weiden und Ackerflächen führen kann.

Problem erkannt, Problem gebannt

In Schweden sieht die Lage in jedem Frühjahr nicht anders aus und so hat sich die schwedische Zentrumspartei Gedanken um eine Lösung des Gänse-Problems gemacht:

Typisch schwedisch ist der Lösungsansatz sehr pragmatisch und praxisorientiert – Wenn alle wegen der Klimakrise von Saisonalität und Regionalität, über kurze Lieferketten und Transportwege bei Lebensmitteln sprechen, dann liegt die Lösung doch quasi auf der Hand – der Gänsebraten.

Das Fleisch der gejagten Gänse soll in den kommunalen Einrichtungen auf die Speisenkarten kommen und so, als positiver Nebeneffekt on top, noch einen zusätzlichen Lerneffekt erzielen, wie Jonas Naddebo, Vorsitzender der Zentrumspartei in der Stadt Stockholm ausführt, der von Svenk Jakt folgendermaßen zitiert wird: „Die Menschen müssen beginnen, den Ursprung von Lebensmitteln zu verstehen. Wenn wir beispielsweise in Kindergärten Gänsefleisch servieren, kann man mit den Kindern über das Essen und seine Herkunft sprechen“.

Imagekampagne für Gänsefleisch

Im Antrag der Zentrumspartei wird eine allgemeine Jagdzeit für Weißwangengänse vorgeschlagen sowie eine Änderung des Jagdgesetzes hinsichtlich der Vereinfachung der Schutzjagd auf Initiative von Einzelpersonen. „Steigt der Status von Gänsefleisch, kann dies auch zu einem gesteigerten Interesse an der Gänsejagd führen. Das wäre positiv für die Landwirtschaft und Schwedens Selbstversorgungsgrad, weil wir nicht so viele vernichtete Ernten hätten„, sagt Jonas Naddebo und fährt fort: „Stockholm als Schwedens größte Gemeinde muss es wagen, in dieser Angelegenheit eine Vorreiterrolle einzunehmen. Wenn wir Gans servieren, werden vielleicht andere nachziehen.“