Füchse in Niedersachsen mit Geflügelpestvirus H5N1 infiziert

Weltweit wurden Infektionen bei verschiedenen Säugetierarten gemeldet: Neben Füchsen u. a. bei Ottern, Robben, Schwarzbären, Grizzlybären und Hauskatzen

Ein Fuchs an einem Gewässer. (Symbolbild: Yvette van den Berg)
Ein Fuchs an einem Gewässer. (Symbolbild: Yvette van den Berg)

Bei Proben von vier Füchsen aus Niedersachsen bestätigte das Nationale Referenzlabor für Geflügelpest des FLI eine Infektion mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAIV) vom Subtyp H5N1. Die Erstuntersuchung der Füchse führte das zuständige Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig-Hannover des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) mit positivem Ergebnis durch. Ein Tier war im niedersächsischen Landkreis Schaumburg krank erlegt worden, bei den weiteren Füchsen handelt es sich um im Landkreis Hameln und in der Stadt Hannover tot aufgefundene Tiere sowie um ein im Landkreis Verden erlegtes Tier.

In Anbetracht der stetigen Anwesenheit des Virus in Wildvogelpopulationen sind solche Übertragungen durch den Kontakt von Fleischfressern mit HPAIV-infizierten Wildvogelkadavern nicht unerwartet. Weltweit werden solche Fälle nach wie vor sporadisch nachgewiesen. Mit weiteren Fällen, insbesondere bei wildlebenden Fleischfressern, ist aufgrund der weiten Verbreitung von HPAIV H5N1 daher auch Deutschland zu rechnen.

Weltweit wurden Infektionen in verschiedenen Säugetierarten gemeldet, u. a. bei Füchsen, Ottern, Robben, Schwarzbären, Grizzlybären und zwei Hauskatzen. Die infizierten Säugetiere haben sich vermutlich über das Fressen toter infizierter wilder Wasservögel angesteckt. Hierbei können sie große Virusmengen aufgenommen haben.

Beim derzeit nahezu global grassierenden HPAIV H5N1 handelt es sich nach wie vor in erster Linie um ein an Vögel angepasstes Virus, wie die zahlreichen Fälle bei diversen Wildvogelarten und auch bei Geflügel zeigen. Die großen Virusmengen in infizierten Vögeln und deren Ausscheidungen begünstigen Infektionen über Speziesgrenzen hinweg auch bei Säugetieren (sog. Spill-over Infektionen).In Proben von Nerzen (aus einer Pelztierfarm in Spanien) und vereinzelt auch in Mardern, Füchsen, Robben und Grizzlybären wurden erste Virusmutationen nachgewiesen, die den Viren Vorteile bei der Vermehrung in Säugetieren verschaffen. Die beobachteten Mutationen sind aber nur erste Schritte in Richtung einer Anpassung, für eine effektive Übertragung von Säugetier zu Säugetier muss das Virus eine Reihe weiterer Hürden überwinden, wofür es bisher keine Anzeichen gibt. Dennoch muss beim Handhaben erkrankter und verendeter wildlebender Fleischfresser ein hohes Maß an Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.

Die wichtigste Schnittstelle zwischen dem Menschen und HPAI H5N1 Viren bleiben jedoch infizierte Geflügelhaltungen. Die weiterhin konsequent durchgeführte Bekämpfung der HPAI in Geflügelhaltungen bleibt das wichtigste Werkzeug in der Vermeidung einer Exposition des Menschen gegenüber diesen Viren.

Quelle: FLI