Fehlende Scheu vor Menschen: Wolf in schwedischem Skigebiet geschossen

Seine Vorliebe für ein Leben in der Nähe von Menschen, bezahlte am Mittwoch ein Wolf in Falun mit seinem Leben

Der erlegte Wolf. (Foto: Kreisverwaltung der Provinz Dalarnas län)
Der erlegte Wolf. (Foto: Verwaltung der Provinz Dalarnas län)

Am vergangenen Mittwoch (15.03.2023) wurde nahe Falun, einer Stadt in der schwedischen Provinz Dalarnas län, ein Wolf geschossen, der „unerwünschtes Verhalten zeigte“, wie es in einer Mitteilung der Provinzverwaltung heißt.

Der einen oder dem anderen wird der Name der kleinen Gemeinde Falun ein Begriff sein: Finden dort nämlich regelmäßig Ski-Wettbewerbe, bis hin zu Rennen im Rahmen des Langlauf Weltcups u.ä. statt. „Lugnet“ wird die Sport- und Freizeitanlage genannt, in der es Skipisten, Rodelbahnen, viele Kilometer gespurte Loipen und sogar zwei Sprungschanzen zum Skispringen gibt. Der schwedische „Holmenkollen“ sozusagen. Dies alles und noch viel mehr gibt es dort und eben einen Wolf, der sich diese Kulisse zur Heimat ausgesucht hatte und viele Male zwischen den Gebäuden, Loipen und Skipisten gesehen worden ist. Ein Skilangläufer soll von dem Tier sogar bedrohlich nah verfolgt worden sein.

Aufgrund dessen kam die Provinzverwaltung zu der Einschätzung, dass bei einer Gewöhnung des Wolfes an den Aufenthalt in diesem Gebiet eine (zu) hohe Wahrscheinlichkeit bestünde, dass er Menschen und Haustieren ernsthaften Schaden zufügt. Daher wurde die Entscheidung zur Durchführung einer Schutzjagd getroffen. Und das sehr unbürokratisch und schnell, was vielleicht auch dem Umstand geschuldet war, dass am vergangenen Wochenende wieder tausende Menschen wegen eines Skiwettkampfs gen Lugnet strömen würden und so eine effektive Bejagung ohne Gefährdung von Unbeteiligten nur schwerlich möglich gewesen wäre.

So wurde also am Mittwochmorgen die Entscheidung zur Freigabe des Wolfes im Rahmen einer Schutzjagd erteilt und um 15:30 Uhr desselben Tages hatte ein kleines „Jagdteam“ den Wolf bereits erlegt. Das nennt man dann wohl Pragmatismus. Hier in Deutschland unvorstellbar…

„Es herrschten gute Bedingungen, weshalb die Jäger den Wolf schnell ausfindig machen konnten“, sagt Caroline Dickson, Leiterin der Abteilung für Wild beim County Administrative Board.