Erster Abschuss nach neuer Problemwolf-Verordnung war goldrichtig

DNA-Bestätigung aus Wien: Erlegte Wölfin war jene, die im Hochköniggebiet die Nutztiere gerissen hat

Am Samstag, 8. Juli 2023, wurde im Gebiet Hochkönig und Steinernes Meer der erste Wolf auf Basis der gültigen Problemwolf-Verordnung geschossen. (Foto: Copyright Land Salzburg / Hubert Stock)
Am Samstag, 8. Juli 2023, wurde im Gebiet Hochkönig und Steinernes Meer der erste Wolf auf Basis der gültigen Problemwolf-Verordnung geschossen. (Foto: Copyright Land Salzburg / Hubert Stock)
  • DNA-Bestätigung aus Wien
  • Seit einigen Wochen Ruhe in dieser Region
  • Problemwölfin riss auch in Tirol Nutztiere

Am Samstag, 8. Juli 2023, wurde im Gebiet Hochkönig und Steinernes Meer der erste Wolf auf Basis der gültigen Problemwolf-Verordnung geschossen (wir berichteten). Da es nach der Erlegung der Wölfin ruhig geworden ist und keine weiteren Nutztierrisse mehr verzeichnet wurden, lag die Vermutung nahe, dass die erlegte Wölfin die richtige ist. Nun bestätigt dies auch die DNA-Analyse aus Wien.

„Die Vermutung, dass es sich bei der erlegten Wölfin am 8. Juli um die richtige gehandelt hat, lag sehr nahe, aber jetzt ist es ganz offiziell. Die DNA-Analyse ist eindeutig, dass dieses Tier zahlreiche Tiere zwischen Saalfelden und Mühlbach gerissen hat“, bestätigt Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek am Mittwoch (26.07.2023).

Verordnung damit obsolet

Damit ist die Verordnung des Landes Salzburg, dass dieser Problemwolf bejagt werden darf, obsolet. Sie hätte bis 15. November gegolten. „Wäre es sozusagen die falsche Wölfin gewesen, dann hätte man weiter jagen können. Aber es war offensichtlich, da seit dem 8. Juli keine Risse mehr im Hochköniggebiet gemeldet wurden“, so Hubert Stock, Wolfsbeauftragter des Landes.

Svazek: „Halten am Vorgehen fest.“

„Dieser DNA-Beweis ist ein weiterer Beleg dafür, dass wir in Salzburg mit den entsprechenden Verordnungen richtig handeln, um den Almbauern schnell zu helfen, indem definierte Problemwölfe entnommen werden. Verordnungen können wie gesagt zwar nur eine Zwischenlösung sein, bis der Schutzstatus endlich von der EU herabgesetzt wird, aber sie helfen den Almbauern wenigstens jetzt in dieser brisanten Lage“, so Svazek und sie fügt hinzu: „Was da in den vergangenen Tagen von der EU gekommen ist, war völlig am Thema vorbei. Es geht nicht um Menschen, die sich im Wald vor einem Wolf fürchten, es geht um unsere Lebensgrundlage, wenn die Tiere auf der Alm nach der Reihe gerissen werden.“

Stock: „Wölfin aus italienischer Population.“

Der DNA-Beweis aus Wien hat auch Wolfsbeauftragten Hubert Stock nicht überrascht. „Es war sofort nach dem Abschuss Ruhe in dieser Region“, so Stock. Die Wölfin mit der Nummer 215FATK stammt aus einer italienischen Quellpopulation und hat in den vergangenen Wochen mehr als 30 Schafe und Lämmer gerissen. Und schon vom Frühling gibt es einen DNA-Nachweis aus Tirol. Auch dort hat diese Wölfin Nutztiere gerissen.

Verordnung für Region Annaberg-Scheffau aufrecht

Während die Verordnung des Landes für die Region Hochkönig damit obsolet ist und außer Kraft gesetzt wird, bleibt jene für die Region Annaberg-Scheffau bis 15. November aufrecht. „In den vergangenen Tagen wurden uns aber auch dieser Gegend keine Risse mehr gemeldet. Auch das ist nicht überraschend, denn der Wolf wandert bis zu 70 Kilometer pro Tag“, so Hubert Stock.

Quelle: Salzburger Landeskorrespondenz, 26. Juli 2023