Erfolgreiche Bilanz der ersten proaktiven Wolfsregulation in Graubünden

Trotz Herausforderungen und Einschränkungen durch Beschwerden einschlägiger Naturschutzverbände konnte ein signifikanter Teil der zum Abschuss freigegebenen Wölfe erfolgreich reguliert werden

Ein Wolfsrudel zieht über eine Grünfläche. (Symbolbild: iStock/Ondrej Prosicky)
Ein Wolfsrudel zieht über eine Grünfläche. (Symbolbild: iStock/Ondrej Prosicky)

Der Kanton Graubünden konnten in den vergangenen zwei Monaten viele neue und wertvolle Erfahrungen im Rahmen der Wolfsregulierung sammeln, da gemäß dem revidierten Jagdgesetz erstmalig proaktive Maßnahmen zur Regulation der Wolfspopulation durchgeführt worden sind.

Zwei Drittel der Abschussverfügungen umgesetzt

Zwischen dem 1. Dezember 2023 und dem 31. Januar 2024 gelang es der kantonalen Wildhut, insgesamt zwölf Wölfe zu erlegen. Diese Aktion folgte auf vorherige Maßnahmen, bei denen bereits acht Wölfe aus denselben Rudeln erlegt wurden. Somit konnte der Kanton Graubünden bereits zwei Drittel der zum Abschuss freigegebenen Wölfe erfolgreich entnehmen.

Die proaktive Regulierung, die Ende November 2023 eingeleitet wurde, betraf insgesamt 27 Wölfe aus verschiedenen Rudeln. Diese Entscheidung wurde auf Basis der überarbeiteten Jagdgesetzgebung und mit Genehmigung des Bundesamts für Umwelt getroffen. Die Maßnahme zielte darauf ab, die Rudel Stagias, Vorab, Beverin, Lenzerhorn sowie Jatzhorn und Rügiul zu regulieren.

Quelle: Kanton Graubünden
Quelle: Kanton Graubünden

Trotz Beschwerden ordentlich Strecke gemacht

Jedoch musste die Aktion aufgrund einer Beschwerde mehrerer Naturschutzorganisationen beim Bundesverwaltungsgericht teilweise ausgesetzt werden. Dadurch waren 13 Wölfe weniger zum Abschuss freigegeben und die Regulation bestimmter Rudel wurde gestoppt.

Trotz dieser Herausforderungen konnte der Kanton Graubünden eine positive Bilanz ziehen. Arno Puorger, Abteilungsleiter für Großraubtiere beim Amt für Jagd und Fischerei, bestätigte, dass von den 31 genehmigten Abschüssen 20 durchgeführt wurden. Dies zeigt die Effektivität und das Engagement der kantonalen Wildhut in dieser komplexen Aufgabe.

Proaktive Regulation: Ein voller Erfolg in Graubünden

Die erste Phase der proaktiven Wolfsregulation war für den Kanton Graubünden ein bedeutender Schritt. Trotz der kurzen Frist und der Herausforderungen zeigt sich der Kanton zufrieden mit den Ergebnissen und der professionellen Umsetzung. Die Erfahrungen aus dieser Phase werden nun analysiert, um die kommenden Schritte der Wolfsregulation weiter zu optimieren.

Nächste Regulationsphase im September 2024

Der nächste Schritt in dieser fortlaufenden Bemühung beginnt im September 2024, wenn die nächste gesetzlich vorgesehene Regulationsperiode startet. Das Amt für Jagd und Fischerei ist bestrebt, aus den bisherigen Erfahrungen zu lernen und die Wolfsregulation weiter zu verbessern. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf den Wolfsbestand und die landwirtschaftlichen Schäden werden im Laufe des Jahres sorgfältig analysiert und bewertet.