Drei Wolfsübergriffe auf Nutztiere in Hessen im November bestätigt

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gab die neuesten Ergebnisse des Wolfsmonitorings bekannt.

Ein Wolf in einem verschneiten Wald. (Symbolbild: Marcel Langthim auf Pixabay)
Ein Wolf in einem verschneiten Wald. (Symbolbild: Marcel Langthim auf Pixabay)

Im November wurden in Hessen drei Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere bestätigt. Diese Vorfälle ereigneten sich in den Landkreisen Fulda, Lahn-Dill und Rheingau-Taunus. Dabei wurden insgesamt vier Schafe und eine Ziege getötet, und ein weiteres Schaf wird vermisst. Durch die Analyse von Wolfs-DNA konnten in allen drei Fällen die beteiligten Wölfe identifiziert werden. Im Lahn-Dill-Kreis wurde die Wölfin GW2479f ermittelt, die dort seit dem Monitoringjahr 2022/2023 als sesshaft gilt. Im Rheingau-Taunus-Kreis war die Wölfin GW3059f involviert, ein Nachkomme des seit 2020/2021 im Territorium Rüdesheim ansässigen Wolfspaares. Im Landkreis Fulda wurde das Wolfspaar GW3222m und GW3092f identifiziert, das bereits mehrfach in der Grenzregion Hessen-Bayern genetisch erfasst wurde.

In zwei der drei dokumentierten Fälle waren die betroffenen Tiere nicht ausreichend geschützt. Angesichts der Möglichkeit, dass in ganz Hessen jederzeit mit durchziehenden Wölfen gerechnet werden muss, appelliert das HLNUG an Weidetierhalterinnen und -halter, für einen angemessenen Schutz ihrer Tiere zu sorgen. Dies verringert nicht nur das Risiko von Übergriffen, sondern verhindert auch, dass Wölfe Nutztiere als leicht zugängliche Nahrungsquelle ansehen. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen bietet Beratungen zu geeigneten Herdenschutzmaßnahmen an, und Informationen zu Fördermöglichkeiten sind bei der Landwirtschaftsverwaltung des jeweiligen Landkreises erhältlich. Seit April 2023 können Schaf-, Ziegen- und Damwildhaltungen in ganz Hessen landesweit gefördert werden, wobei detaillierte Informationen zur Förderungsrichtlinie auf der Website der WI-Bank zu finden sind.

Rissverdachtsfälle sollten weiterhin innerhalb von 24 Stunden über die Wolfshotline (0641 2000 95 22) gemeldet werden, die täglich, auch an Feiertagen, von 8:00 bis 16:00 Uhr erreichbar ist. Außerhalb dieser Zeiten sind die zuständigen ehrenamtlichen Wolfsberaterinnen und -berater direkt zu kontaktieren. Die Kontaktdaten sind auf der Homepage des WZH (Wolfszentrum Hessen) einsehbar.