Drei neue Wölfe in Hessen nachgewiesen

Monatliche Neuigkeiten zu den hessischen Wölfen: Drei neue Individuen genetisch nachgewiesen und sechs bestätigte Nutztierübergriffe

Ein Wolf, der in einem Wald auf dem Boden liegt. (Symbolbild: Alexa)
Ein Wolf, der in einem Wald auf dem Boden liegt. (Symbolbild: Alexa)

Das Wolfszentrum Hessen im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie informiert über hessische Wolfsereignisse aus den Monaten April und Mai:

In Hessen haben im April nachweislich sechs Angriffe von Wölfen auf Nutztiere stattgefunden. Die Übergriffe ereigneten sich im Werra-Meißner-Kreis sowie in den Landkreisen Vogelsberg, Rheingau-Taunus und Hochtaunus. Dabei wurden insgesamt 14 Schafe und ein Rinderkalb getötet und vier weitere Schafe verletzt. Drei Schafe gelten noch als vermisst. In vier Fällen konnte mithilfe der Genotypisierung der DNA-Probe der jeweilige Verursacher festgestellt werden. Im Rheingau-Taunus-Kreis wurden die beiden Übergriffe durch die Fähe GW3059f verübt. Die Fähe ist ein Nachkomme aus dem Rüdesheimer Rudel, welches im Rheingau-Taunus-Kreis seit dem Monitoringjahr 2020/2021 sesshaft ist.

An einem der beiden Übergriffe in Nordhessen wurde die DNA der Fähe GW3221f nachgewiesen. Die Fähe wurde Mitte April erstmalig in Hessen genetisch erfasst. Der erste Nachweis gelang über eine DNA-Probe, die an einem Wildtierriss genommen wurde. Aus welchem Territorium das Tier ursprünglich stammt ist derzeit noch unklar.

Auch der Rüde GW3222m wurde Ende März erstmalig in Hessen an einem Nutztierriss nachgewiesen. An dem Nutztierriss im April im Vogelsbergkreis wurde er nun zum wiederholten Male genetisch erfasst. Der Rüde stammt aus dem Territorium Flechtinger Höhenzug in Sachsen-Anhalt.

Darüber hinaus wurde im April eine weitere Wölfin erstmalig in Hessen bestätigt: Die Fähe GW3199f stammt ursprünglich aus Brandenburg und wurde nun an einem Wildtierriss bei Rasdorf im Landkreis Fulda genetisch erfasst.

Mit den neuen Fällen wurden im laufenden Kalenderjahr 2023 neunzehn Wolfsübergriffe auf Nutztiere in Hessen nachgewiesen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt elf von Wölfen verübte Nutztierschäden in Hessen dokumentiert.