Bundesumweltministerin Lemke will mehr „Problemwölfen“ schießen lassen

Um eine Akzeptanz des Wolfsschutzes in Deutschland zu etablieren, plädiert Lemke dafür, auffällige Raubtiere zu töten

Ein Wolf auf einer Grünfläche. (Symbolbild: Marcel Langthim auf Pixabay)
Ein Wolf auf einer Grünfläche. (Symbolbild: Marcel Langthim auf Pixabay)

In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) fordert Bundesumweltministerin Steffi Lemke „Problemwölfe“ vermehrt aufs Korn zu nehmen. „Abschüsse von Wölfen, die das Überwinden von höheren Zäunen gelernt haben oder sich Menschen gegenüber zu sehr nähern, sind möglich und können rechtskonform von den Ländern durchgeführt werden. Diese Möglichkeit sollte in Zukunft verstärkt genutzt werden“, sagte die Ministerin im Interview mit der NOZ.

Als Voraussetzung dafür müssten die vor einer Wolfsentnahme gesetzlich vorgeschriebenen Mechanismen „unbürokratischer und praxisnäher funktionieren“.

Darüber hinaus will die grüne Umweltministerin die Diskussionen um den Wolf durch mehr Ausgleichszahlungen für Weidetierhalter bei Wolfsrissen und gesteigerte Förderung von Herdenschutzmaßnahmen beruhigen, so wie es beispielsweise in Sachsen-Anhalt heute schon gängige Praxis ist.

„Das hat dazu geführt, dass die Diskussionen dort jetzt viel sachlicher und konstruktiver geführt werden. Ich hoffe, dass wir das überall so gut hinbekommen“, wird Lemke zitiert.

Balance zwischen Naturschutz und Weidetierschutz halten

Nicht zuletzt komme es nach Möglichkeit darauf an, eine Balance zwischen Naturschutz und Weidetierschutz hinzubekommen: „Wir müssen wieder lernen, mit dem Wolf zu leben. Wenn wir als Menschen beanspruchen, dass wir die Einzigen sind, die die Natur auf diesem Planeten in Anspruch nehmen dürfen, dann wird es sehr, sehr einsam um uns werden“, sagte Lemke der NOZ.