Bund darf Bayerischen Weg beim Wolfsmanagement nicht länger blockieren

Glauber: Der Freistaat steht an der Seite der Nutztierhalter

Ein Wolfsrudel. (Symbolbild: Uwe P. Frischmuth)
Ein Wolfsrudel. (Symbolbild: Uwe P. Frischmuth)

Bayern fordert erneut vom Bund, den Weg für erweiterte rechtliche Möglichkeiten im Wolfsmanagement freizumachen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauberbetonte anlässlich der Umweltministerkonferenz in Königswinter/Bonn:

Ich fordere die Bundesumweltministerin auf, Bayern auf seinem Weg beim Wolfsmanagement nicht länger zu blockieren. Der Bund muss seine Hausaufgaben endlich erledigen: Der Schutzstatus des Wolfs muss abgesenkt und der Koalitionsvertrag umgesetzt werden.  Bayern hat gehandelt. Mit unserer neuen Wolfs-Verordnung haben wir das rechtlich Mögliche getan, um zentrale Ziele zu erreichen: die Weidewirtschaft unterstützen und die Weidetiere schützen, Gefährdungen für den Menschen ausschließen und die Artenvielfalt im Alpenraum erhalten. Das entlässt den Bund aber nicht aus seiner Verantwortung, beim Umgang mit dem Wolf umgehend die angekündigten Rechtsänderungen auf den Weg zu bringen.

Seit Jahren fordert Bayern vom Bund die vollständige Umsetzung der FFH-Richtlinie im Bundesnaturschutzgesetz. Nur dann ist das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgesehene, regional differenzierte Bestandsmanagement möglich. Glauber: „Durch den Wolf wird der Druck auf die Almbauern sehr groß. Gerade in den steilen und stark frequentierten alpinen Gebieten sind Herdenschutzmaßnahmen häufig nur schwer bis gar nicht umsetzbar. Das kann der Bund nicht länger ignorieren. Werden die Almen nicht mehr bewirtschaftet, droht ein Verlust bei der Biodiversität.“ Der Wolf gefährdet vor allem im Bereich der Weidegebiete in gebirgigen Regionen Bayerns unmittelbar die Weidewirtschaft und damit den Erhalt der Almen und Alpen.  Die neue Bayerische Wolfs-Verordnung, die am 1. Mai in Kraft getreten ist, soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Weidetierhaltung auch bei Wolfsanwesenheit flächendeckend und dauerhaft zu ermöglichen.

Um Weidetierhalter bei Wolfsanwesenheit zu unterstützen, werden in Bayern bereits jetzt erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt. Allein von Mai 2020 bis Ende 2022 wurden in Bayern über 10 Millionen Euro für die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen aufgewendet. Im bayerischen Alpenraum gibt es rund 1.400 anerkannte Almen und Alpen.

Quelle: stmuv, 11. Mai 2023, München