Betrug im großen Stil bei Jagdbeteiligungen in Schweden

Betrüger legt in Skåne rund 50 Jäger rein und ergaunert mehrere hunderttausend Kronen

Ein Elch, der in einem verschneiten Winterwald steht. (Symbolbild: Erik Karits auf Pixabay)
Ein Elch, der in einem verschneiten Winterwald steht. (Symbolbild: Erik Karits auf Pixabay)

Ein Betrüger hat in Skåne bis zu 50 Jäger um Hunderttausende von Kronen betrogen, indem er ihnen Plätze in Jagdgesellschaften auf Flächen angeboten hat, für die er keine Jagdrechte besitzt.

Von den Betrügereien, die nun bei der Polizei angezeigt wurden, berichtete „SvenskJakt“ mit Verweis auf die Zeitung „Ystad Allehanda“. Der Jagdbetrüger trieb es so weit, respektive schien so glaubwürdig bei seinen betrugsopfern rübergekommen zu sein, dass die getäuschten Jäger sogar Hochsitze aufstellten, Kirrungen anlegten und auf Flächen jagten, auf denen sie keine Jagdberechtigung hatten.

Ganzes „Jagdteam“ über`s Ohr gehauen

Indem er Plätze in einer neu gegründeten Jagdgesellschaft anbot, gewann der Betrüger Jäger für sich, die die Möglichkeit sahen, in wildreichen Gebieten in Österlen zu jagen. Ein betrogener Jäger berichtet anonym gegenüber der Zeitung, dass er 12.000 Kronen (gut 1.000€) gezahlt hat, um Mitglied der Jagdgesellschaft zu werden. Das Gleiche taten die anderen zehn, die sich in das Team einkauften.

Von langer Hand geplant

Das falsche Spiel begann bereits im Sommer, als der Betrüger bekannt gab, dass er dabei sei, Jagdgesellschaften zusammenzustellen, die auf jagdlich reizvollen Flächen in Schonen jagen könnten. „Ich fuhr hin und schaute mir das Gebiet an, von dem er behauptete, die Jagdrechte zu haben, und entschied mich, beizutreten“, erzählt der Jäger der Zeitung.

Bald darauf begann auch schon die Jagd, als das Team zum Aufgang der Bockjagd zusammenkam. Quasi durch Zufall und nach mehreren weiteren Treffen wurden die Jäger gewahr, dass sie betrogen worden waren als einer der Männer den echten Grundstückseigentümer traf, der den verdutzten Jäger darüber informierte, dass er alleine und sonst niemand anderes das Jagdrecht auf seinem Land innehat und auch ausübe.

Die betrogenen Jäger begannen zu recherchieren und fanden dabei heraus, dass es noch mehr Jagdgesellschaften, nämlich in den Gemeinden Tomelilla und Simrishamn gibt, die große Geldbeträge an den Jagdbetrüger zahlten. Ihrer Einschätzung nach handelt es sich um 35 bis 50 Jäger handelt, die auf den Schwindel reingefallen sind.

Unverzüglich nach Bekanntwerden der Gaunerei wurde die Angelegenheit bei der Polizei zur Anzeige gebracht, die jetzt in dieser Sache ermittelt. Verständlicherweise sind die Jäger verärgert darüber, so viel Geld an einen Betrüger gezahlt zu haben, sind sich aber auch bewusst, was passiert wäre, wenn der Betrug später entdeckt worden wäre: Was wäre passiert, wenn einer von ihnen ein Tier geschossen hätte? Hätte das als Jagdvergehen gegolten?

Die Flächen, die der Betrüger unrechtmäßig „verpachtete“ haben mehrere Eigentümer. Unter anderem gehören einige Grundstücke der Gemeinde Tomelilla und der schwedischen Umweltschutzbehörde.