Bär reißt Schafe in Oberbayern

Im Landkreis Rosenheim hat ein Bär auf einer Weide zwei Schafe getötet und eines so schwer verletzt, dass es euthanasiert werden musste. Braunbär zuvor schon durch Trittsiegel in den Landkreisen Miesbach und Rosenheim bestätigt.

Ein Braunbär (Ursus arctos) im Gebirge. (Symbolbild: Byrdyak)
Ein Braunbär (Ursus arctos) im Gebirge. (Symbolbild: Byrdyak)

Ein Braunbär hat in Oberbayern an der Grenze zu Österreich mehrere Nutztiere gerissen. Wenige Tage zuvor konnte ein Braunbär anhand von Trittsiegeln im Schnee in den Landkreisen Miesbach und Rosenheim bestätigt werden.

Gestern (19.04.2023) wurden auf einer Weide im Landkreis Rosenheim in der Grenzregion zu Österreich zwei tote und ein verletztes Schaf gefunden, das aufgrund der Schwere seiner Verletzungen euthanasiert werden musste. Wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) berichtet, habe ein Mitglied des Netzwerks Große Beutegreifer die Situation vor Ort umgehend begutachtet und genetische Proben genommen. Anhand der Verletzungen, die den Tieren zugefügt worden waren und aufgrund von Trittsiegeln (Bärenspuren) die auf der Weide gefunden werden konnten, kann der Vorfall eindeutig einem Bären zugeordnet werden. Weitergehende Aussagen darüber, ob es sich bei dem Verursacher um einen schon bekannten Bären handelt, können erst nach der Auswertung der genetischen Proben getroffen werden.

Eine Sichtung des Bären oder gar einen direkten Kontakt zwischen Menschen und dem Bären habe es bisher jedoch nicht gegeben heißt es vom LfU weiter. Der Bär verhalte sich nach den bisherigen Erkenntnissen dem Menschen gegenüber scheu. Nutztierhalter im Grenzgebiet des Landkreises zu Österreich sind aufgefordert, ihre Tiere möglichst nachts einzustallen sowie Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen. Die Behörden könnten dabei mit Zaunmaterial unterstützen. Weitergehende Maßnahmen würden fortlaufend geprüft. Hinweise aus der Bevölkerung nehmen das LfU sowie die Polizei entgegen.

Braunbär schon zuvor anhand von Trittsiegeln in Miesbach und Rosenheim bestätigt

Trittsiegel eines Braunbären im Schnee im Landkreis Miesbach (Quelle: LfU)
Trittsiegel eines Braunbären im Schnee im Landkreis Miesbach (Quelle: LfU)

Bereits am vergangenen Wochenende waren im Landkreis Miesbach sowie im Landkreis Rosenheim im Grenzgebiet zu Österreich Trittsiegel im Schnee dokumentiert worden, die nach einer Auswertung eindeutig einem Braunbären haben zugeordnet werden können.

Der letzte bestätigte Hinweis auf einen Braunbären in Bayern stammt aus dem Sommer 2022. Im Gebiet zwischen Reutte (Tirol), dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz Wolfratshausen konnten 2022 mehrere Hinweise bestätigt werden. Die Qualität der damals gefundenen Proben war für eine Individualisierung nicht ausreichend.