Jäger können dazu beitragen, das landesweite Monitoring in Rheinland-Pfalz zu vervollständigen: Faktenbasierte Daten zu Großraubtieren helfen die Diskussion zu versachlichen

Seit über 20 Jahren erfasst die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) Hinweise zum Luchs im Pfälzerwald. Im Jahr 2012 wurde die systematische Erfassung von Luchshinweisen auf ganz Rheinland-Pfalz ausgeweitet. Zwei Jahre später wurde das landesweite Monitoring des Wolfs etabliert. Seit 2021 hat das dem FAWF untergegliederte Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLuWo) die Aufgaben übernommen. Spätestens seit der Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald 2015 sind die Monitoring Hinweise zum Luchs enorm angestiegen. Die Hinweise zum Wolf sind in den letzten Jahren ebenfalls angestiegen.

Das Monitoring beider Spezies ist essenziell um die Populationsentwicklung, das Bewegungsverhalten im neuen Lebensraum sowie die Reproduktion zu erfassen. Mit Hilfe der Daten können Bewegungsmuster, das Räuber-Beute Verhältnis und die Überlebensrate verfolgt werden. Dies konnte bei den Luchsen unmittelbar nach der Wiederansiedlung mit Hilfe von GPS-Tracking und Radiotelemetrie erfolgen. Da die Tiere die Sender im Verlaufe der Zeit verlieren und ein Wiederfang schwierig ist bleibt nur die alternative ein systematisches Fotofallenmonitoring zu etablieren. Dies kann durch Waldnutzer und die Jägerschaft mit Sichtungen und Rissmeldungen ergänzt werden. Darum sollte jede Sichtung und jeder Riss unmittelbar beim KLuWo (06306 911-199 oder per Mail kluwo@wald-rlp.de) gemeldet werden. Zudem kann mit Hilfe der Großkarnivoren Beauftragten eine DNS-Probe entnommen werden. Die folgende Untersuchung kann Risse klar dem jeweiligen Großkarnivoren zuordnen. Besonders bei Rissen von Nutztieren ist dies wichtig, um den Anspruch auf eine Ausgleichszahlung zu erhalten. Sichtungen, welche einen Fotobeweis vorlegen, werden vom KLuWo auf Echtheit überprüft. Dadurch kann ein fehlerfreies Monitoring gewährleistet werden. Alle Daten werden vertraulich behandelt. Es ist demnach mit keiner Störung in Ihrem Revier zu rechnen.

Neben der Untersuchung der Tiere hilft das Monitoring dabei Auswirkungen von Umweltveränderungen auf die Tiere und umgekehrt festzustellen. Außerdem hilft eine genaue Bestandsübersicht die öffentliche Wahrnehmung zu stärken und mögliche Konflikte zwischen verschiedenen Interessensgruppen frühzeitig zu erkennen. Gemeinsam kann die Jägerschaft dazu beitragen das landesweite Monitoring zu vervollständigen und mit Hilfe von faktenbasierten Daten eine sachliche Diskussion zu Großkarnivoren führen. 

Kontakt KLuWo: 
Tel.: 06306 911 – 199
kluwo@wald-rlp.de

Quelle: LJV RLP