Anwachsende Wolfspräsenz in der Lodi-Region alarmiert Bauernverband

„CIA-Agricoltori Italiani Centro Lombardia“ fordert Schutzmaßnahmen und Interventionsmöglichkeiten angesichts steigender Wolfsichtungen

Zwei Wölfe an einem Baumstamm im Grünen. (Symbolbild: Marcel Langthim auf Pixabay)
Zwei Wölfe an einem Baumstamm im Grünen. (Symbolbild: Marcel Langthim auf Pixabay)

Der Italienische Bauernverband (CIA) in der Lombardei (CIA-Agricoltori Italiani Centro Lombardia) äußert starke Besorgnis über die zunehmende Präsenz von Wölfen in der Lodi-Region (Lodi liegt etwa 30 km südöstlich von Mailand am Fluss Adda), vor allem angesichts der Gefahr, die nicht nur für Viehbestände, sondern auch und vor allem für Menschen besteht. Während sich die Verbreitung von Wölfen in der Vergangenheit auf Gebiete nahe den Bergen und weniger von Menschen besiedelte Territorien beschränkte, mehren sich nun Berichte über Sichtungen in flachen, einschließlich bewohnten Gebieten, was das Risiko von Angriffen auf Menschen deutlich erhöht.

Ein kürzlich erfolgter Vorfall, bei dem ein Landwirt aus Somaglia (Lodi) berichtete, dass ein Rudel von zehn Wölfen vor seinem Haus gesichtet wurde, untermauert diese Bedenken. Die Aufnahmen von Kamerafallen, die außerhalb seines Hauses positioniert wurden, belegen die „Besuche“ dieser Wölfe. Der Vorschlag der EU-Kommission vom Dezember, den Status des Wolfes von „streng geschützt“ zu „geschützt“ zu ändern, gehe in die richtige Richtung, um sowohl die Art zu schützen als auch Landwirte und Viehbetriebe zu sichern, insbesondere in ländlichen Gebieten des Landes. Allerdings sind Ausnahmen notwendig, um schnellstmöglich zum Schutz von Bauernhöfen und vor allem der Bürgerinnen und Bürger eingreifen zu können.

Es gehe nicht mehr nur um den Schutz von Vieh und die damit verbundenen wirtschaftlichen Verluste der Landwirte, die bereits eine historisch schwierige Phase durchleben. Die Angst vor einer Begegnung mit einem Wolf oder gar einem hungrigen Rudel breite sich ebenso schnell aus wie die Raubtiere ihre Jagdgebiete erweitern. Auch für Bürgerinnen und Bürger in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen und Viehbetrieben werde die Situation zunehmend gefährlicher: Menschen müssen sich um ihre eigene Sicherheit sorgen, jedes Mal, wenn sie ihr Haus verlassen, ebenso wie um die Sicherheit ihrer am meisten schutzbedürftigen Familienmitglieder – Kinder, ältere Menschen und Haustiere.

Die CIA Centro Lombardia appelliert daher an lokale Verwaltungsbehörden sowie an die obersten Ebenen der nationalen Politik, Ausnahmen vom strengen Schutzstatus zuzulassen, um Menschen und Viehbestände zu schützen. Die derzeitigen Mittel der Landwirte reichen nicht aus, es bedarf weiterer Anreize für einen effektiven Weidetierschutz sowie eines effektiveren Eindämmungsplans oder gezielter Abschussmaßnahmen. Es bestehe die Befürchtung, dass die Ängste überhandnehmen und die Menschen dazu veranlassen könnten, eigenständig einzugreifen, mit dem Risiko, das ökologische Gleichgewicht zu stören oder noch schlimmer, das eigene Leben und das Leben anderer zu gefährden, um die zunehmende Wolfspopulation und ihre Angriffe auf eigene Faust einzudämmen.