Alarmierender Anstieg von Wolfsangriffen auf Hunde

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Neue Studie belegt besorgniserregenden Trend: Angriffe von Wölfen auf Hunde in Italien stark gestiegen

Ein Wolf mit gefletschten Zähnen im Schnee. (Symbolbild: iStock/Eva Lesina)
Ein Wolf mit gefletschten Zähnen im Schnee. (Symbolbild: iStock/Eva Lesina)

Der Vizepräsident der italienischen Region Ligurien, Alessandro Piana, legte gestern (07.01.2024), in seiner Funktion als Landwirtschafts- und Jagdminister, einen alarmierenden Bericht über Wolfsangriffe auf Hunde in der Region vor. Die umfassende Studie, die vom Jagdverband Liguriens in Kooperation mit dem nationalen Italienischen Jagdverband (Federcaccia) sowie dem Büro für Studien und Forschung der Region durchgeführt worden ist, dokumentiert rund 400 bestätigte Fälle von Wolfsangriffen auf Hunde in Italien, basierend auf Daten, die bis zum 31. August 2023 gesammelt wurden.

Wolfspopulation in Italien stark gestiegen

Der Anstieg der Wolfspopulation in Italien auf geschätzte 3300 bis 3600 Exemplare und die Veränderung ihres Verhaltens, wie zunehmende Vertrautheit mit Menschen und die Ausbreitung von Pathogenen (tödlichen Krankheitserregern) von Wölfen auf Hunde, haben zu einem weiteren, neuen und besorgniserregenden Phänomen geführt: Hunde werden vermehrt von Wölfen als Beute identifiziert.

Wölfe greifen besonders gerne morgens und in der Nacht an

Die Studie des Jagdverbandes gibt einen detaillierten Einblick in das Muster dieser Angriffe. Mehrheitlich ereignen sich diese am Morgen (60,7 %) und in der Nacht (18 %). Ein Großteil der Angriffe wird von Rudeln (49,4 %) ausgeführt, während 25,8 % von einzelnen Wölfen verübt werden. Die Risse finden überwiegend in Waldgebieten (52,8 %), bei einzelnstehenden Häusern (24,7 %) und bei landwirtschaftlichen Betrieben (15,7 %) statt. Besonders tragisch ist, dass fast 70 % der angegriffenen Hunde die Wolfsattacken nicht überleben.

Hoher wirtschaftlicher Schaden

Der wirtschaftliche Schaden variiert dabei erheblich, liegt jedoch häufig zwischen 1.000 und 5.000 Euro, in einigen Fällen sogar zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Trotz der Schwere des Problems wird nur etwas mehr als die Hälfte dieser Vorfälle (53,9 %) offiziell gemeldet.

Die natürliche Scheu des Wolfes vor Menschen muss erhalten werden

Die Region Ligurien reagiert auf diese bedenkliche Entwicklung mit verstärkten Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen. Diese zielen darauf ab, die Gewöhnung der Wölfe an den Menschen zu vermeiden. Zusätzlich wird das Monitoring mittels Fotofallen intensiviert. In Fällen, in denen Wölfe zu zutraulich werden, werden gezielte Abschreckungsmaßnahmen ergriffen. Darüber hinaus wird der Fonds für die Entschädigung von Nutztierschäden aufgestockt.

Präsentation vor der italienischen Abgeordnetenkammer in Rom

Auf Initiative des Abgeordneten Francesco Bruzzone findet die Präsentation des Berichts über Wolfsrisse bei Hunden durch den Italienischen Jagdverband (Federcaccia Nazionale) am morgigen Dienstag, dem 9. Januar, von 15.00 bis 16.30 Uhr im Matteotti-Saal der Abgeordnetenkammer in Rom statt.Für diese Veranstaltung wurde der plakative Titel „Der Wolf zwischen Fantasien und Realität“, gewählt, bei der neben dem Abgeordneten Bruzzone auch der Präsident des Italienieschen Jagdverbandes Massimo Buconi, die leitende Koordinatorin des Projektes Isabella Villa sowie die wissenschaftliche Beraterin Dr. Giorgia Romeo anwesend sein.

Es soll möglich sein, die Veranstaltung live auf Facebook unter www.facebook.com/Federcaccia zu verfolgen.

Quellen: Federcaccia/Regione Liguria)