600 Turteltauben in einer Minute erlegt

Jagd vorbei nach nur 2 Stunden: Der italienische Jagdverband fordert die Überprüfung der digitalisierten Zählfunktion in Umbrien

Eine Turteltaube auf einem Ast sitzend. (Symbolbild: iStock/MikeLane45)
Eine Turteltaube auf einem Ast sitzend. (Symbolbild: iStock/MikeLane45)

Am 2. September ereignete sich in Umbrien ein Vorfall, der die lokale Jägerschaft sehr verärgert hat: Wie „Italcaccia“ der Jagdverband Italiens mitteilt, sollen Berichten zufolge während des „vorläufigen Aufgangs der Jagd“ auf Turteltauben, innerhalb einer (1!) Minute 600 Tiere erlegt worden sein.

Jagd vorbei nach nur zwei Stunden

Das führte dazu, dass die Jagd bereits nach zwei Stunden um 8:24 Uhr vorbei war, bevor sie eigentlich richtig losgegangen ist. Der Beginn der Jagd war auf 6:15 Uhr terminiert. Der Grund dafür: die maximale Anzahl an Turteltauben, die freigegeben waren, war bereits geschossen worden.

Wie ist das möglich?

Wie das möglich ist, fragten sich auch die beteiligten Jäger, die nicht gerade erfreut über diese doch sehr kurze Jagdzeit waren. Man muss hierzu wissen, dass die Jäger dazu verpflichtet sind, in Echtzeit, ihre Abschüsse digital der zuständigen Behörde zu melden. Eingeführt wurde dieses System, um zu vermeiden, dass zu viele Stücke einer im Bestand nicht so gefestigten Art erlegt werden.

Um Klarheit über die Hintergründe zu erhalten, hat Italcaccia, vertreten durch seinen Präsidenten Mauro Longari, um Einsicht in die Unterlagen gebeten, um die genaue Anzahl der von jedem einzelnen Jäger erlegten Wildtauben überprüfen zu können.

Der zuständige Beamte für diese digitale Zähltechnik, Roberto Morroni, erklärte als Reaktion auf die Kritik der Jägerschaft: „Die Webanwendung wurde von 6:15 Uhr am 2. September bis zum Ende des Vortages der vorläufigen Öffnung ohne Fehler und Störungen überwacht. Insbesondere wurden alle geplanten Warnungen ordnungsgemäß angezeigt, und es gab keine Unterbrechung bei der Zählung der Abschussquote. Es wurden auch keine Berichte über Störungen oder Ausfälle beim Helpdesk von Puntozero, das die Webanwendung entwickelt hat, eingereicht.“

„Mit unserer Anfrage auf Akteneinsicht“, betont Jagdverbandspräsident Longari, „möchten wir nur sicherstellen, dass dieser Zähler ordnungsgemäß funktioniert hat. Wir beschuldigen niemanden, sondern müssen auf die zahlreichen Beschwerden der Jäger reagieren, die wir erhalten haben.“