„Wolf braucht deutliche Grenzen zum Schutz der Weidetiere“

Erst vergangenen Donnerstag hielten besorgte Weidetierhalter mit ihren Tieren in der Wiesbadener Innenstadt eine Mahnwache für eine Veränderung im Wolfsmanagement ab. Dass ihre Sorgen hochaktuell sind, belegt ein schwerer Wolfszwischenfall in Waldsolms am Sonntag.

Zwei Wölfe. (Symbolbild: Olle August)
Zwei Wölfe. (Symbolbild: Olle August)

Erst vergangenen Donnerstag hielten besorgte Weidetierhalter anlässlich der aktuellen Stunde des Hessischen Landtages zum Thema „Der Wolf erobert Hessen – Landesregierung lässt Landbevölkerung und Weidetierhalter im Stich“, mit ihren Tieren in der Wiesbadener Innenstadt eine Mahnwache für eine Veränderung im Wolfsmanagement ab (lesen Sie hier). Im Zuge dessen forderte Volker Lein, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV): „Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Wolf bereits einen guten Erhaltungszustand in Deutschland erreicht hat. Daher fordern wir ganz klar, dass eine Obergrenze für den Wolfsbestand festgelegt wird. Die tatsächliche Wolfspopulation muss nachvollziehbar und realistisch erfasst werden. Es kann nicht so weitergehen, dass der Schutz des Wolfes über den Schutz unserer Weidetiere gestellt wird“.

Neun gerissene Schafe im Lahn-Dill-Kreis

Dass ihre Sorgen hochaktuell sind, belegt ein schwerer Wolfszwischenfall in Waldsolms am Sonntag, 29. Januar 2023. Neun Schafe wurden gerissen, einige mussten vor Ort eingeschläfert werden, da sie noch am Leben waren. Zehn weitere Schafe wurden verletzt.

Der Hessische Bauernverband (HBV) fordert eine bessere und transparente Aufklärung von Wolfs-Verdachtsfällen. „Wie die Gutachten der Risse derzeit erstellt werden, ist absolut unzufriedenstellend. Zudem gibt es immer noch zu wenig Rissgutachter in den Landkreisen. Dadurch werden Risse oft viel zu spät begutachtet, um überhaupt noch die DNA eines Wolfes sichern zu können“, sagt Volker Lein, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes. „Um unsere Weidetiere vor Wolfsangriffen zu schützen, muss der Wolf deutliche Grenzen aufgezeigt bekommen, damit er lernt, sich von den Weiden fernzuhalten“, so Lein.

Quelle: HBV